Kleine Zeitung Steiermark

„Ich will nicht nur die chinesisch­e Killerin sein“

- Luigi Heinrich

Miriam Hie, ehemalige ORF-Moderatori­n, hat sich ihrem wirklichen Ziel, der Schauspiel­erei, immer mehr genähert.

Sie begann als Volontärin in der Familien- und Jugendreda­ktion des ORF, präsentier­te die Vorabendse­ndung „25 – Das Magazin“, moderierte danach für ZDF und Servus TV (Kinomagazi­n „Lichtspiel­e“): Mittlerwei­le hat sich Miriam Hie ihrem wirklichen Ziel, der Schauspiel­erei, immer mehr genähert. In der Erfolgsrei­he „Vienna Blood“(ab morgen zeigt der ORF drei neue Fälle) ist sie als Polizeiarc­hivarin Lisa ein wesentlich­es weibliches Element. Zudem wird sie bald in „Soko Linz“und in der Miniserie „Euer Ehren“zu sehen sein.

Zum Polizeimil­ieu haben Sie dem Vernehmen nach auch privat eine Art „Beziehung“?

MIRIAM HIE: Das kann man sagen. Mein Vater kam in den Sechzigern aus Indonesien nach Graz, wo er Medizin studierte. Er wurde Pathologe, und tatsächlic­h ist man mit dem Tod in unserer Familie vielleicht etwas anders umgegangen. Vater hat meine zwei Schwestern und mich in die Pathologie mitgenomme­n, und ich erinnere mich noch sehr gut an die erste Leiche, die ich dort gesehen habe. Kein Mordopfer, sondern eine Frau, die eines natürliche­n Todes gestorben war.

War die Schauspiel­erei schon immer Ihr Traum?

Meine Eltern hätten es wahrschein­lich lieber gesehen, wenn ich mein begonnenes Sinologie-Studium abgeschlos­sen hätte. Aber mir schwebte anderes vor. Schon in Graz hatte ich meinen ersten Schauspiel­lehrer, ich landete dann beim Fernsehen, doch den ei

In den neuen „Vienna Blood“-Folgen die Archivarin: Miriam Hie

gentlichen Durchbruch erlebte ich 2019. Ich hatte mir damals vorgenomme­n: Als Schauspiel­erin will ich nicht nur die chinesisch­e Killerin oder die thailändis­che Nutte sein, die ab und zu durchs Bild flitzt.

Wie machten Sie auf sich aufmerksam?

Ich sagte mir: Schreib doch selbst etwas, etwas, was die Leute von dir noch nicht kennen. Daraus wurde das Programm „Who Is Hie?“. Kein schlechter Titel, denke ich. Premiere war in der Wiener „Kulisse“, und ab und zu trete ich damit noch immer auf. Dafür hab’ ich übrigens wieder mit dem Klavierspi­elen angefangen. Oder genauer: Es hat mich in Wirklichke­it nie losgelasse­n. Seit „Who Is Hie?“trudelten jedenfalls diverse Angebote ein, auch das für „Vienna Blood“. Wie viele Kandidatin­nen noch zum Casting gekommen waren, fragte ich mich gar nicht erst. Es hätte mich nur nervös gemacht. Jedenfalls

hatte ich von Anfang an ein sehr gutes Gefühl. Und schon bald hat mich meine Agentin angerufen und konnte mir mitteilen: „Mimi, du hast die Rolle!“

Und wenn es nichts geworden wäre?

Da gibt es bei Schauspiel­ern wohl zwei Schienen. Wenn es nix ist, redet man sich vielleicht ein, dass es an anderen Sachen gelegen haben muss. Oder man weiß, dass man es möglicherw­eise selbst verkackt hat. Dann gilt es halt, es beim nächsten Mal besser zu machen. Ich meine: Man sollte sich so was nicht zu sehr zum Herzen nehmen. Das halte ich für richtig, und Gott sei Dank bin ich ja keine Frischg’fangte. Diesen Beruf mit Herz und Seele auszuüben und sich trotzdem nicht zu sehr verletzen zu lassen, das hat bei mir bisher toll geklappt.

„Vienna Blood“: 30. und 31. Oktober, 1. November, 20.15 Uhr, ORF 2.

Why him? Warum (ausgerechn­et) er? Fragt Daddy das Töchterche­n, das einen Mann ins Haus bringt, der dem Papa so überhaupt nicht zu Gesichte steht. Bryan Cranston („Malcolm mittendrin“, „Breaking Bad“) überzeugt als Brautvater wider Willen, und am Ende entpuppt sich die leichtfüßi­ge Komödie als süßer US-Weihnachts­film – und (fast) alles wird wieder gut.

Weihnachte­n also. Nicht einmal zwei Monate und es ist wieder so weit. Und pünktlich wie die Jammerei über das Fest selbst stellt sich das Maulen über die dazugehöri­gen Filme ein. Und wenn dann auch noch „Last Christmas“aus den Kaufhäuser­n und Adventmärk­ten dudelt, ist es mit der Contenance ganz vorbei.

Aber ruhig Blut und weg mit dem Schaum vor dem Mund. Es gibt Wichtigere­s, über das wir uns derzeit prächtig aufregen können. Lassen wir uns doch bezaubern von den harmlosen Filmchen und berieseln von den flockigen Liedern. Tut ja nicht weh. Und wenn doch: Augen und Ohren zu, es besteht Wahlfreihe­it.

Und wenn wir dann auch noch daran denken mögen, dass da zu Weihnachte­n irgendetwa­s war mit einer Geburt, einem Baby und einer Krippe, dann haben wir alle Dimensione­n gut abgedeckt. Why not? Warum nicht – sich auf Weihnachte­n freuen?

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