Der Attentäter und die Folgen
Kritik an Behörden, weil Warnung vor 20-Jährigem versandet war.
Einen Tag vor Beginn des Lockdowns vor einem Jahr marschiert ein 20-jähriger Mann, bewaffnet mit einem Sturmgewehr und einer Pistole, von seiner sieben Kilometer entfernten Wohnung in die Wiener Innenstadt. So weit der heutige Ermittlungsstand. Dort schießt er im Vergnügungsviertel nahe dem Schwedenplatz wenig später wahllos auf Passanten. Der IS reklamiert die Tat für sich, zuvor hatte der junge Mann ein Foto auf Instagram gepostet, das ihn und die Tatwaffen zeigt. Der in Österreich geborene Mann mit Wurzeln in Nordmazedonien, der bereits zuvor einschlägig verurteilt wurde und inhaftiert war, wird von Beamten am Tatort erschossen. Die Behörden kommen später zu dem Schluss, dass der Täter allein gehandelt hat.
Was mit einem Erfolg für die Exekutive beginnt, geht schon bald in schwere Vorwürfe über. Der Verfassungsschutz gerät in die Kritik, da der Täter schon zuvor bekannt war, weil er mit anderen Islamisten nach Syrien ausreisen wollte. Eine Warnung der slowakischen Polizei vor einem Munitionskauf des Mannes versandete. Versäumnisse wie diese werden später auch von einer eigens eingerichteten Untersuchungskommission bestätigt. Im Innenministerium fokussiert man auf heimische Moscheen, von denen eine vorübergehend geschlossen wird. Die türkis-grüne Regierung verabschiedet wenig später ein Anti-Terror-Paket, das unter anderem eine noch strengere Kontrolle heimischer Glaubenseinrichtungen beinhaltet.
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