Zur Person
mal regelrecht den Kopf einziehen. Ich tue, was in meinem Alltag möglich ist, um die Welt vorm Untergang zu bewahren, aber dennoch versuche ich mich nicht von der Angst beherrschen lassen. Das heißt, jeden Tag trotz Endlichkeit zu genießen.
„Zero“beleuchtet den Missbrauch unserer Daten durch Internetkonzerne. Liegt Ihnen das Thema persönlich am Herzen?
Das ist ein brennendes Thema und betrifft uns alle. Unter dem Deckmantel maßgeschneiderter Angebote für den Internetnutzer werden unsere Daten eigentlich laufend missbraucht. Firmen nutzen sie, um uns Konsumartikel anzubieten, an die wir bislang höchstens im Traum gedacht haben. Und Algorithmen, die dich immer nur mit dem füttern, was du gerade schon gelesen, gelikt und für richtig befunden hat, lassen dich glauben, dass deine eigene Wahrnehmung die einzig richtige sei. Das trägt meiner Meinung nach zur Spaltung der Gesellschaft bei.
Als Marc Elsberg den Thriller „Zero“2014 vorlegte, war die Vorstellung einer Welt, in der die Internetnutzer gläserne Menschen und beliebig manipulierbar sind, noch utopischer als heute ...
Damals erschien manches womöglich zu pessimistisch oder vielleicht weit hergeholt, aber inzwischen hat die Realität die Fiktion schon überholt. Als wir den Film drehten, fühlte es sich fast so an, als würden wir der Wirklichkeit schon hinterherrennen.
Wie informieren Sie sich in Zeiten von Fake News bevorzugt? Über Tageszeitungen, Fernsehnachrichten, im Internet?
Ich lese Zeitung auf Facebook, da bin ich verbunden mit vielen
geboren am 13. August 1971 in Düsseldorf. Karriere: Begann in den 1990erJahren als quirliges Girlie beim Popsender Viva.
Seit 2016 ist sie als „Tatort“Kommissarin zu sehen. Liiert mit dem Schauspieler Trystan Pütter („Toni Erdmann“), hat drei Töchter und lebt in Berlin.
darunter Leitmedien wie Süddeutsche Zeitung und Neue Züricher Zeitung. Aber ich weiß natürlich, dass ich im Internet vornehmlich Beiträge angeboten bekomme, die mich letztlich häufig in meiner Haltung bestätigen. Manchmal nehme ich aber auch eine gedruckte Zeitung in die Hand und dann sind die Informationen diverser und breiter gefächert. Wenn wir gerade so darüber sprechen – ich werde das wieder öfter tun