Die Liga setzt nun auf drei
Nach dem Ausstieg von Bratislava führt die Liga einen neuen Rechenmodus ein. Die 99ers mussten sich in Bruneck geschlagen geben.
Allen Menschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann ... Nun ist sie gefunden worden, die Lösung rund um das sportliche Dilemma nach dem Ligaausstieg von Bratislava. Die Slowaken haben sich nach zwei Todesfällen binnen kurzer Zeit und 14 Spielen zurückgezogen. Lange war unklar, wie mit den absolvierten und den restlichen Spielen umgegangen werde. Eine Sonderkommission sprach nun folgendes Urteil: Künftig wird die Tabelle nicht über die Summe der erspielten Punkte, sondern über das Mittel (Punkte geteilt durch Spiele) bestimmt. Wer kennt es nicht: Punktrechnung vor – in diesem Fall aber „statt“– Strichrechnung; gerundet wird auf drei Nachkommastellen. So sehr die Lösung (etwa von den 99ers) als salomonische angesehen wird, ohne Taschenrechner wird der aktuelle Tabellenstand für den Fan auf der Tribüne wohl zur Hochrechnung.
Graz hatte bereits zwei Mal gegen Bratislava gespielt und hätte bei einer Annullierung vier Punkte verloren. „Das ist mit Abstand aus der sportlichen Sicht betrachtet die fairste Lösung, die herbeigeführt werden konnte“, sagt Manager Bernd Vollmann und fügt an: „Auch wenn wir dadurch selbst einen Platz verloren haben.“
Der Punkteschnitt wird etwa in der DEL bereits eingesetzt uns ist keine Erfindung der Sonderkommission, bestehend aus Liga-Boss Jochen Pildner-Steinburg, Vize Karl Safron und zwei Vertreter der Rechtskommission (Juristen aus Wien). Man kam „nach langen und ausführlichen Diskussionen erfreulicherweise zu einem einstimmigen Beschluss. Durch die beschlossene Vorgehensweise werden den Akteuren keine Punkte weggenommen, die in einem ehrlichen sportlichen Wettkampf errungen wurden“, sagte Pildner-Steinburg.
Keine Punkte weggenommen haben die 99ers den Wölfen aus dem Pustertal und beim 2:3 wurden gleich zwei Serien beendet: Nach zwei Siegen hat Graz wieder verloren und im Gegenzug war es für die Südtiroler der erste Sieg nach zehn Niederlagen. Ohne Oberkolfer, Kainz und Schiechl dominierten die Grazer mit Fortdauer immer weniger. Zwar drehten Ben Blood (29.) und Adis Alagic (30.) die Führung der Hausherren. Gegen Ende der Partie attackierte das Schlusslicht früh und die Grazer fanden da keine Lösung mehr – 2:3. „Pustertal wollte den Sieg unbedingt. Das verlange ich von meiner Mannschaft auch“, sagte Trainer Jens Gustafsson. „Es war kein gutes und langsames Spiel. Wir müssen das schnell abhaken.“