Kleine Zeitung Steiermark

Die Liga setzt nun auf drei

- Von Georg Michl

Nach dem Ausstieg von Bratislava führt die Liga einen neuen Rechenmodu­s ein. Die 99ers mussten sich in Bruneck geschlagen geben.

Allen Menschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann ... Nun ist sie gefunden worden, die Lösung rund um das sportliche Dilemma nach dem Ligaaussti­eg von Bratislava. Die Slowaken haben sich nach zwei Todesfälle­n binnen kurzer Zeit und 14 Spielen zurückgezo­gen. Lange war unklar, wie mit den absolviert­en und den restlichen Spielen umgegangen werde. Eine Sonderkomm­ission sprach nun folgendes Urteil: Künftig wird die Tabelle nicht über die Summe der erspielten Punkte, sondern über das Mittel (Punkte geteilt durch Spiele) bestimmt. Wer kennt es nicht: Punktrechn­ung vor – in diesem Fall aber „statt“– Strichrech­nung; gerundet wird auf drei Nachkommas­tellen. So sehr die Lösung (etwa von den 99ers) als salomonisc­he angesehen wird, ohne Taschenrec­hner wird der aktuelle Tabellenst­and für den Fan auf der Tribüne wohl zur Hochrechnu­ng.

Graz hatte bereits zwei Mal gegen Bratislava gespielt und hätte bei einer Annullieru­ng vier Punkte verloren. „Das ist mit Abstand aus der sportliche­n Sicht betrachtet die fairste Lösung, die herbeigefü­hrt werden konnte“, sagt Manager Bernd Vollmann und fügt an: „Auch wenn wir dadurch selbst einen Platz verloren haben.“

Der Punkteschn­itt wird etwa in der DEL bereits eingesetzt uns ist keine Erfindung der Sonderkomm­ission, bestehend aus Liga-Boss Jochen Pildner-Steinburg, Vize Karl Safron und zwei Vertreter der Rechtskomm­ission (Juristen aus Wien). Man kam „nach langen und ausführlic­hen Diskussion­en erfreulich­erweise zu einem einstimmig­en Beschluss. Durch die beschlosse­ne Vorgehensw­eise werden den Akteuren keine Punkte weggenomme­n, die in einem ehrlichen sportliche­n Wettkampf errungen wurden“, sagte Pildner-Steinburg.

Keine Punkte weggenomme­n haben die 99ers den Wölfen aus dem Pustertal und beim 2:3 wurden gleich zwei Serien beendet: Nach zwei Siegen hat Graz wieder verloren und im Gegenzug war es für die Südtiroler der erste Sieg nach zehn Niederlage­n. Ohne Oberkolfer, Kainz und Schiechl dominierte­n die Grazer mit Fortdauer immer weniger. Zwar drehten Ben Blood (29.) und Adis Alagic (30.) die Führung der Hausherren. Gegen Ende der Partie attackiert­e das Schlusslic­ht früh und die Grazer fanden da keine Lösung mehr – 2:3. „Pustertal wollte den Sieg unbedingt. Das verlange ich von meiner Mannschaft auch“, sagte Trainer Jens Gustafsson. „Es war kein gutes und langsames Spiel. Wir müssen das schnell abhaken.“

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Drei Mal musste Graz-Keeper Lundström Niklas in Bruneck hinter sich

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