Hier sind die Männer machtlos
alle Zeiten kontaminierte – zumindest für seine Geschlechtsgenossen. Seitdem schwingen die Frauen das Zepter.
Jetzt könnte man zynisch fragen: Ein Mann, der nicht mit Macht umgehen kann, ist das denn jetzt schon Fantasy? Für den 2007 verstorbenen US-Autor Robert Jordan offenbar schon: Von ihm und seinem Nachfolger stammt mit 14 Bänden im Original (und 37 Bänden auf Deutsch) nicht nur die Romanvorlage für die gleichnamige Serie „Das Rad der Zeit“ab, sondern auch einer der umfangreichsten Romanzyklen.
das Werk in acht Folgen zu packen. Aber keine Sorge! Staffel zwei ist schon bestellt: Gut so, denn nicht nur Fans von „Der Herr der Ringe“werden ihre Freude haben. Zur Ausgangslage der Serie: Das Böse kommt zu Kräften, und das Gute muss dagegen halten. Blöd nur, dass der oder diejenige, der Gamechanger vulgo „Drache“, nur unzureichend beschrieben ist. Bleiben also irgendwo im Nirgendwo vier Dorfjugendliche über, die es sein könnten. Moiraine (Rosamund Pike), eine Art Magierin, muss die vier Dörfler zum weißen Turm bringen.
Das erinnert nicht nur entfernt an J. R. R. Tolkien: Gefährten mit einer Mission, die es gleich zu Beginn auseinanderreißt – verfolgt von krampusähnlichen Gestalten. Doch „Das Rad der Zeit“ist keine plumpe Blaupause des Tolkien-Klassikers: Es ist vor allem eine Entwicklungsgeschichte von vier Jugendlichen, die den Stempel des Auserwählten tragen. Bedeutet das Macht oder vielmehr Ohnmacht? Eine Reifeprüfung für die Jungspunde, die zwischen fester Überzeugung und Wankelmütigkeit pendeln. Kein Wunder, denn das Gute, wie das Böse buhlen um den Drachen, der die Welt retten, aber auch zerstören kann.
Im Kern eine „Coming of Age“-Geschichte im Fantasygewand, mit imposanten Landschaftsaufnahmen und Charakteren mit viel Entwicklungspotenzial. Ein Mangel an Schauplätzen herrscht auch nicht. Aber wie wir wissen, ist auch das Serienuniversum dehnbar. Staffel drei? Nicht unmöglich.
„Das Rad der Zeit“auf Amazon Prime. Diesen Freitag drei Folgen, danach jede Woche eine weitere.