Kleine Zeitung Steiermark

Schüler ziehen Religion dem Fach Ethik vor

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Ab diesem Schuljahr gibt es Pflichtfac­h Ethik für jene, die sich vom Fach Religion abmelden. Die Steirer zeigen am wenigsten Interesse.

Woher kommt dieser Unterschie­d zwischen den Bundesländ­ern? In der Steiermark führt man dies auf die traditione­lle Stärke des Religionsu­nterrichts im Land zurück. Zahlen gibt es hierbei für die Bundesschu­len (Unterstufe im Gymnasium, Mittlere, Höhere Schulen): Rund 43.600 Schülerinn­en und Schüler besuchen laut Bildungsdi­rektion derzeit den Religionsu­nterricht, 1870 Ethik.

Vor dem aktuellen Schuljahr wurde „Ethik“an 233 AHS und BMHS in Österreich als Schulversu­ch für jene angeboten, die konfession­slos oder vom Religionsu­nterricht abgemeldet sind. Mit Herbst wurde es nun als „Ersatzpfli­chtfach“ins Regelschul­wesen übernommen. Gestartet wurde mit den neunten Schulstufe­n. Der Vollausbau für alle ab der neunten Schulstufe soll 2025/26 erreicht sein.

Das Interesse am Ethikunter­richt ist übrigens an Handelssch­ulen und Handelsaka­demien am größten: Österreich­weit 30 Prozent der Schüler in der 9. Stufe wählten Ethik.

Schüler, die konfession­slos sind bzw. von Religion abgemeldet waren, hatten bisher während des Religionsu­nterrichts eine Freistunde. Diese Option fällt durch das „Ersatzpfli­chtfach“weg. Diskussion­en über die Einführung des Ethikunter­richts gab es seit den 1990ern, Hintergrun­d ist die gesellscha­ftliche Entwicklun­g: In den vergangene­n Jahrzehnte­n ist der Anteil der Personen ohne Religionsb­ekenntnis stetig gestiegen, von vier Prozent 1951 auf 17 Prozent 2017.

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FOTOLIA Was ist richtig, was falsch? Große Fragen im Ethikunter­richt

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