Ansteckungen vor allem bei Jüngeren
Blick in Richtung Contact Tracing zeigt, wo sich die Steirer derzeit anstecken.
Das Infektionsgeschehen ist weitgehend außer Kontrolle, wie die aktuellsten Daten der Ages (1. bis 7. November) zeigen. Schon in dieser Woche waren österreichweit nur noch 36,5 Prozent der Coronafälle nachvollziehbar. Erst danach schnellten die Werte richtig nach oben.
Insgesamt ist klar: „Die Menschen stecken sich vorwiegend in der Ausbildung, bei der Arbeit und im privaten Umfeld an“, sagt Eva Winter, Leiterin des Grazer Gesundheitsamtes. Helmut-Theobald Müller, Corona-Koordinator des Landes, ergänzt: „Cluster treten gehäuft in Schulen, aber auch Kindergärten, Horten und anderen Kinderbetreuungseinrichtungen auf.“Und: „Fast die Hälfte aller Infektionen fällt derzeit auf Kinder und Jugendliche.“
Besonders spannend: Selbst wenn später positiv getestete Personen zuvor beim Einkaufen, in der Tagesgastronomie oder in Fitnesscentern waren, „bleiben Folgefälle dort in der Regel aus“, so Winter. Man halte Abstand und hat wenig Körperkontakt. Und: „Wenn es doch zu Clustern kommt, dann eher unter Mitarbeitern.“Im gesamten Bundesland würde es sehr wohl gehäuft in der Nachtgastronomie zu Clustern kommen – „vor allem bei jungem Publikum“, wie Müller sagt.
Abseits dessen treten Cluster in Liezen und Weiz besonders oft auf. Der private Bereich sei insgesamt nicht zu unterschätzen, so die Experten – also auch Familien- und Freundestreffen.
All das verzögert auch das Freitesten von Infizierten – es gibt es steiermarkweit Kapazitätsprobleme: „Nicht alle Termine für die Abstrichnahme durch das Rote Kreuz können für den Tag der behördlichen Anmeldung der Freitestung vergeben werden“, so Müller.