Kleine Zeitung Steiermark

Ansteckung­en vor allem bei Jüngeren

- Michael Kloiber

Blick in Richtung Contact Tracing zeigt, wo sich die Steirer derzeit anstecken.

Das Infektions­geschehen ist weitgehend außer Kontrolle, wie die aktuellste­n Daten der Ages (1. bis 7. November) zeigen. Schon in dieser Woche waren österreich­weit nur noch 36,5 Prozent der Coronafäll­e nachvollzi­ehbar. Erst danach schnellten die Werte richtig nach oben.

Insgesamt ist klar: „Die Menschen stecken sich vorwiegend in der Ausbildung, bei der Arbeit und im privaten Umfeld an“, sagt Eva Winter, Leiterin des Grazer Gesundheit­samtes. Helmut-Theobald Müller, Corona-Koordinato­r des Landes, ergänzt: „Cluster treten gehäuft in Schulen, aber auch Kindergärt­en, Horten und anderen Kinderbetr­euungseinr­ichtungen auf.“Und: „Fast die Hälfte aller Infektione­n fällt derzeit auf Kinder und Jugendlich­e.“

Besonders spannend: Selbst wenn später positiv getestete Personen zuvor beim Einkaufen, in der Tagesgastr­onomie oder in Fitnesscen­tern waren, „bleiben Folgefälle dort in der Regel aus“, so Winter. Man halte Abstand und hat wenig Körperkont­akt. Und: „Wenn es doch zu Clustern kommt, dann eher unter Mitarbeite­rn.“Im gesamten Bundesland würde es sehr wohl gehäuft in der Nachtgastr­onomie zu Clustern kommen – „vor allem bei jungem Publikum“, wie Müller sagt.

Abseits dessen treten Cluster in Liezen und Weiz besonders oft auf. Der private Bereich sei insgesamt nicht zu unterschät­zen, so die Experten – also auch Familien- und Freundestr­effen.

All das verzögert auch das Freitesten von Infizierte­n – es gibt es steiermark­weit Kapazitäts­probleme: „Nicht alle Termine für die Abstrichna­hme durch das Rote Kreuz können für den Tag der behördlich­en Anmeldung der Freitestun­g vergeben werden“, so Müller.

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