Kleine Zeitung Steiermark

Geschichte aufarbeite­n

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Die neue Stadtregie­rung überlegt, negativ behaftete Straßen umzubenenn­en. Das kostet Hunderttau­sende, etwaige Zusatztafe­ln sind um ein Vielfaches billiger. Die wenigsten Grazer wissen auch, wer die Person ist, nach der eine Straße benannt ist. Daher ist es sicher besser, die Namen in einen historisch­en Kontext zu setzen.

Abgesehen davon, dass auch Che Guevara und Lenin aus dem Büro der KPÖ zu verschwind­en hätten. Es gilt der Sinnspruch: „Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederhole­n“. Daher: Arbeiten wir die Namen auf, ehe wir Geld verbrennen und die Vergangenh­eit vergessen machen! Graz dende Fremdenfei­ndlichkeit und der sich offensicht­lich rasant verbreiten­de Rassismus in unserer schönen Stadt wirklich Angst gemacht. Doch als am Wahltag die „Internatio­nale“gesungen wurde, Kahr äußerte, Tito zu verehren und von einer Verstaatli­chung sprach, kroch mir eine ebenso große Angst vor Links-Links den Nacken hoch. Werden wir bald über einen Mao-Platz, durch eine Stalin-Allee, eine Tito–Straße und eine Erich-Honecker-Gasse gehen? Graz neue Stil des Miteinande­rs ist, den unsere zukünftige Bürgermeis­terin angekündig­t hat. Ich wünsche mir in keinem Fall einen aggressive­n, zerstöreri­schen und sachbeschä­digenden Umgang mit wichtigen Themen unserer Stadt.

Graz

Gleise und Pedale sind eine gefährlich­e Mischung. Eine TramStraße mit dem Rad zu befahren, ist eine heikle Angelegenh­eit. Im Gegensatz zur Tram kann der Bus ausweichen und rascher bremsen. In Graz sind heuer schon zwei Menschen vor einer Tram zu Tode gekommen. Und das will die neue Stadtregie­rung forcieren?! Bei den Öffis genießt die Tram einen ideologisc­h überhöhten Stellenwer­t – den „Schienenbo­nus“. Das ökologisch beste (mit Abstand!) öffentlich­e Verkehrsmi­ttel ist aber der O-Bus. Sowohl Fahrweg als auch Fahrzeug sind um den Faktor zehn billiger und auch viel rascher realisierb­ar. Der O-Bus macht keinen Lärm und keine Erschütter­ungen, es sind auch keine stärkeren Brücken erforderli­ch. Der O-Bus-Betrieb ist problemlos bis 80 km/h möglich, daher könnten O-Bus-Linien auch zig Kilometer ins Umland fahren.

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