Die Konstanz wird der Schlüsselfaktor sein
Dass Neo-Präsidentin Roswitha Stadlober das Skispringen unlängst als zweites Flaggschiff des ÖSV, gleichberechtigt mit den Alpinen, bezeichnet hat, war Balsam für meine Trainerseele. Unter der neuen Führung bekommt „mein“Sport nun endlich auch intern jenen Stellenwert, um den ich in der Schröcksnadel-Ära lange gekämpft habe.
Diese Anerkennung ist gleichzeitig auch ein Auftrag für Cheftrainer Andreas Widhölzl. Er muss dafür sorgen, dass seine Mannschaft diesem Stellenwert auch gerecht wird. Das Team um Ausnahmeathlet Stefan Kraft hat das Potenzial, der kommenden Olympiasaison den Stempel aufzudrücken, allerdings ist dafür eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zum Vorjahr notwendig. Dass es Positives aus dem Sommer und aus der Vorsaison mitzunehmen gab, ist klar. Was bisher aber fehlte, war die Konstanz, die so ein Flaggschiff braucht, um sicher und siegreich durch einen langen und anstrengenden Winter zu navigieren. Den Medaillen bei der WM 2020 (Gold im
Einzel durch Kraft, Silber im Team) folgte eine der bittersten Gesamtweltcup-Abrechnungen im Skispringen für den ÖSV (Platz 4 im Nationencup). Der Sommer brachte zwar einen Sieg durch Kraft, zwei zweite Plätze durch Jan Hörl und auch Markus Schiffner konnte sich an der Spitze etablieren. Doch wer bei den Sommerbewerben Halvor Egner Granerud und auch Ryoyu Kobayashi springen sah, vernahm: Die beiden bewegten sich in einer eigenen Liga. er Winterauftakt am Wochenende wird also zeigen, ob sich das Team weiterentwickelt hat. Hat man aus den Schattenseiten seine Lehren gezogen oder ruht man sich (wie bisher) nur auf den Sonnenseiten aus? Für frischen Wind sollte der erfolgreiche Nachwuchstrainer Thomas Thurnbichler sorgen, der dem Nationalteam seit dem Frühjahr angehört. Die Frage ist nur, wie viel Raum man seinen Ideen gegeben hat.
Dgewann als Skisprungtrainer 32 Medaillen bei Großereignissen.
Männer
Weltcup:
20./21. November: Nischni Tagil 27./28. November: Kuusamo
4./5. Dezember: Wisla
11./12. Dezember: Klingenthal
18./19. Dezember: Engelberg
8./9. Jänner: Bischofshofen
15./16. Jänner: Zakopane
21./22./23. Jänner: Sapporo
29./30. Jänner: Willingen
26./27. Februar: Lahti
3. März: Lillehammer (Raw Air)
5./6. März: Oslo (Raw Air)
19./20. März: Oberstdorf (Skiflug-WC) 25./26./27. März: Planica (Skifliegen/ Planica 7)
Olympische Spiele
5./6./7./11./12./14. Februar: Zhangjiakou
Skiflug-Weltmeisterschaft 11./12./13. März: Vikersund
Vierschanzentournee:
29. Dezember: Oberstdorf
1. Jänner: Garmisch-Partenkirchen 4. Jänner: Innsbruck
6. Jänner: Bischofshofen
Frauen
Weltcup:
26./27. November: Nischni Tagil
4./5. Dezember: Lillehammer
10./11. Dezember: Klingenthal
17. Dezember: Ramsau
31. Dezember/1. Jänner: Ljubno
8./9. Jänner: Sapporo
11./12. Jänner: Yamagata
14./15/16. Jänner: Rasnov
29./30. Jänner: Willingen
25./26./27. Februar: Hinzenbach
3. März: Lillehammer (Raw Air)
5./6. März: Oslo (Raw Air)
12./13. März: Oberhof
19./20. März: Nischni Tagil (Blue Bird Tour) 26./27. März: Tschaikowski
(Blue Bird Tour)
Olympische Spiele
5./6./7./11./12./14. Februar: Zhangjiakou
Mixed
28. Jänner: Willingen 4. März: Oslo
Es ist der große Showdown in der Rallye-Weltmeisterschaft. Und wie im Vorjahr lautet in Monza das Duell um den Fahrer-Weltmeistertitel ab Freitag Sebastien Ogier (mit Beifahrer Julien Ingrassia) gegen Elfyn Evans (mit Scott Martin) – beide im Toyota Yaris. Gewinnt der Franzose, der mit 17 Punkten Vorsprung nach Italien fährt, seinen achten und letzten Weltmeistertitel oder schnappt sich der Waliser seinen ersten?
Es ist Ogiers letzte Chance auf Titel Nummer acht, weil der Franzose nächste Saison nur noch ausgewählte Rallyes fahren wird. „Daran denke ich nicht“, sagt der 37-Jährige. „Nur wenn ich nicht daran denke, kann ich mein Bestes geben, mit dem klaren Ziel, den Titel zu gewinnen.“Und auch Evans stellt fest: „Es ist gut, die letzte Rallye der Saison zu fahren und noch Chancen auf den Fahrer-Weltmeistertitel zu haben.“Der Zugang des Walisers: „Das beste Resultat erreichen und schauen, was passiert.“
im Vorjahr gemacht hat – und schlussendlich Weltmeister wurde. Evans war es da nämlich, der mit 14 Punkten Vorsprung in die letzte Rallye der Saison in Monza gegangen war. Und bis zur 11. Wertungsprüfung hatte der Waliser auch berechtigte Hoffnung darauf, Weltmeister zu werden. Da rutschte Evans dann aber auf der vom frisch gefallenen Schnee rutschigen Passstraße in einer Rechtskurve von der Strecke und konnte sein Auto nicht mehr bewegen. Evans präsentierte sich in der Folge als fairer Verlierer – und Teamplayfahrer
Er sprang nämlich aus dem Auto und warnte Ogier davor, das Auto ebenfalls im Wald zu parken. Mit dieser fairen Geste hat Evans seinem Teamkollegen den Weg zum siebenten Weltmeistertitel geebnet.
Für den Team-Weltmeistertitel reichte es trotzdem nicht. Hyundai – mit Thierry Neuville, Ott Tänak und Dani Sordo – siegte zum zweiten Mal in Folge. Und auch heuer ist das letzte Wort unter den Herstellern noch nicht gesprochen. Aber auch da geht Toyota als klar Führender ins Rennen. „Ich hoffe, alles geht nach Plan und wir werden den Team-Weltmeistertitel erreichen“, sagt ToyotaTeamchef Jari-Matti Latvala. Nachsatz des Finnen: „Aber im
Motorsport ist nichts fix, bis du das Ziel erreicht hast.“Realistisch ist man bei Hyundai: „Eher habe ich ein Date mit Jennifer Aniston, als dass wir noch den Markentitel holen“, scherzt Teamchef Andrea Adamo.
Fix ist jedenfalls – neben dem Karriereende von Ogier-Beier.
Ingrassia und dem Kürzertreten Ogiers –, dass die Ära der WRC-Autos in Monza zu Ende geht. Die Rallye in Monte Carlo, 20. bis 23. Jänner 2022, wird nämlich mit der neuen WRC-Autogeneration gefahren – Rally-1-Autos mit Hybridantrieb. Latvala: „Die Titel wären der perfekte Weg für uns, die WRC-Ära zu beenden.“