Kleine Zeitung Steiermark

Im neuen Umfeld will Scheib zu neuer Stärke und Olympia

- Daniel Jerovsek

ÖSV-Skifahreri­n Julia Scheib kämpft sich nach langer Pause zurück. Und hat Olympia 2022 nicht aufgegeben.

Es ist kurz vor 8 Uhr. Julia Scheib kommt gut gelaunt zum Training, das sie seit diesem Jahr unter Anleitung von Sportwisse­nschafter Lukas Kitzberger in der Löwenherz Fitness Company in Graz absolviert. Es ist bereits die siebente Einheit in der Woche, drei weitere stehen danach noch auf dem Programm. „Zehn bis zwölf Mal pro Woche trainiert Julia schon“, sagt Kitzberger, der erstmals mit einer Skifahreri­n auf WeltcupNiv­eau zusammenar­beitet. In der steirische­n Landeshaup­tstadt fühlt sich die Südwestste­irerin bestens aufgehoben. „Ich glaube, dass er (Kitzberger, Anm.) mich zu einer besseren und stärkeren Athletin macht als je zuvor“, sagt Scheib.

Die 23-Jährige steigt auf das Rad, wärmt sich auf. Es folgen knapp zweieinhal­b Stunden Krafttrain­ing. Erstmals seit langer Zeit bewegt die Riesentorl­auf-Spezialist­in wieder einmal mehr Gewicht. Das Knie hält. Nach einem Kreuzund Außenmenis­kusriss Anfang des Jahres musste Scheib zuletzt gleich drei Mal unters Messer. Es war nicht die erste schwere Knieverlet­zung in ihrer Karriere. „Ich bin schon in ein Loch gefallen, weil ich gemerkt habe: ,Das Knie tut nicht so, wie es sein sollte.‘ Die Ungewisshe­it hat mich aufgefress­en.“ber: Ihr Umfeld hat sie aufgefange­n. „Da ist es wichtig, dass Leute an dich glauben, wenn du es selbst nicht mehr so tust. Auch sponsortec­hnisch.“Die Unterstütz­ung aller Beteiligte­n „motiviert dich dann einfach“. Eine weitere Motivation: Olympia 2022 in Peking. „Im Grunde ist Olympia schon noch weit weg“, sagt Scheib nach dem ersten von zwei Trainings am Tag. „Auf Schnee kann es dann aber schnell gehen.“Ende November, Anfang Dezember soll es zu den „Back to Action“-Tests beim Österreich­ischen Skiverband (ÖSV) gehen, wo sich die Junioren-Weltmeiste­rin von 2018 das grüne Licht für das Schneetrai­ning holen möchte. Der erste Schritt Richtung

AOlympia: Rennpraxis. Im Dezember will die 18-fache Weltcup-Fahrerin auch wieder Weltcup-Rennen bestreiten. „Ihre“Trainingsg­ruppe bereitet sich in den USA gerade auf die bevorstehe­nden Aufgaben vor. „Wir haben natürlich eine WhatsApp-Gruppe, wo wir in Kontakt sind. Auch die Rennen schau’ ich mir im Fernsehen an. Ich muss ja sehen, wie die anderen drauf sind“, sagt sie und schmunzelt. ie Zuversicht ist in ihr Gesicht zurückgeke­hrt, das Vertrauen in den Körper ebenso. Auch der Umzug von der Südwestste­iermark nach Graz spielt da eine Rolle. „Im Winter bin ich sowieso die ganze Zeit im Auto unterwegs, da will ich nicht jetzt auch noch immer 40 Minuten zum Training hin und her fahren müssen.“Im Rahmen des Umzuges hat Scheib auch ihren Rennanzug aus dem Kasten geholt. Und gleich anprobiert. „Ich freue mich richtig und brenne volle Kanne darauf, wieder am Start stehen zu können.“

D

Weltcup

19. November: Innsbruck 26. November: Innsbruck 3. Dezember: Königssee 10. Dezember: Winterberg 17. Dezember: Altenberg 31. Dezember: Sigulda

7. Jänner: Winterberg

14. Jänner: St. Moritz (EM)

Olympische Spiele

10. bis 12. Februar: Yanqing

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KLZ/JÜRGEN FUCHS Lukas Kitzberger überlässt bei Julia Scheib nichts dem Zufall

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