Zu Person und CD
an, auf dem wir uns nicht so sehr darauf fokussieren wollten, dass es fremde Songs sind. Sondern mit denen wir auf eine kleine Reise durch die Welt von Dave Gahan und den Soulsavers entführen wollten.
Eine Welt, in der es nicht nur Triumphe gab, sondern auch zum Beispiel eine Heroinsucht und depressive Phasen. Diese düsteren Aspekte Ihres Wesens finden sich auch in den Liedern.
Da stimme ich vollkommen zu. Alle diese Songs sind extrem nah dran an mir als Person. Ich finde große Erleichterung, erheblichen Trost und ein grundlegendes Wohlgefühl in diesen Worten, diese Melodien. Zu unterschiedlichen Zeiten in meinem Leben haben mir unterschiedliche dieser Stücke Halt gegeben. Und heute sind sie alle wie Freunde für mich.
Was macht ein Musikstück für Sie zu einem Freund?
In Gesellschaft eines Liedes oder eines Albums fühle ich mich in der Regel wohler als in
geboren am 9. Mai 1962 in Epping/Essex, England. Sänger und Frontman der seit 1980 bestehenden PopBand Depeche Mode. Lebt mit seiner Frau Jennifer und zwei Kindern in New York. CD-Tipp: Imposter. Columbia. davegahan.com
der Gesellschaft anderer Leute
Oft geht es mir am besten, wenn ich ganz mir selbst überlassen bin, und in diesen Momenten höre ich sehr häufig Musik. In den letzten zwei Jahren war ich wohl mehr denn je allein. Ich habe viel Zeit in unserem Haus bei Montauk verbracht, meine Familie kam meist nur am Wochenende vorbei. Ich hatte richtig viel Muße.
Was machen Sie denn so, wenn Sie allein in Ihrem Strandhaus in den Hamptons sind?
Nichts Besonderes. Ich gehe gern spazieren und lasse mich einfach so ein bisschen treiben. Ich spiele auch viel mehr Gitarre im kleinen Studio im Haus, da konnte ich mich also ein bisschen beschäftigten. Ansonsten das, was alle machen: Filme schauen, lesen und mich freuen, dass ich nicht jeden Morgen zur Arbeit gehen musste.
Wie blicken Sie auf den runden Geburtstag im Mai – den 60er?
Staunend. 60 zu werden, bei meiner Vergangenheit, das ist ja für sich selbst genommen schon eine umwerfende Sache. Ich komme um diesen Geburtstag nicht herum, auch wenn ich nicht viel darüber nachdenke, sondern meistens nur dann, wenn ich darauf angesprochen werde. Es ist etwas seltsam: Ich spüre, dass ich älter werde. Und gleichzeitig hatte ich das starke Gefühl, gerade bei der letzten Tour mit Depeche Mode vor drei Jahren gemeinsam mit den Jungs auf dem Gipfel unseres Schaffens gestanden zu haben.