Zuerst eine Prämie, dann eine Impfpflicht
Vorschlag: Wer bis 1. Mai vollimmunisiert ist, soll mindestens 100 Euro erhalten.
Zum Auftakt der zweitägigen Landeshauptleutekonferenz in Tirol hat sich der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) für die Einführung einer Impfprämie stark gemacht, die allerdings mittelfristig an eine Impfpflicht gekoppelt ist. Nach Informationen der Kleinen Zeitung schwebt Schützenhöfer eine Impfprämie von mindestens 100 Euro, maximal 300 Euro vor. Diese sollten alle Personen erhalten, die bis Ende April dreifach geimpft worden sind – also alle bisher geimpften und alle noch zu impfenden Leute.
Wer nicht geimpft ist und in den Genuss der Prämie kommen will, müsste sich in den nächsten Tagen seinen ersten Stich holen, vor oder nach Weihnachten den zweiten, und nach weiteren vier Monaten den letzten. Ab 1. Mai sollte dann eine bundesweite Impfpflicht gelten, so Schützenhöfer. Wer sich danach seinen Stich holt, muss dafür allerdings bezahlen. Auch sollten die Coronatests ab diesem Zeitpunkt kostenpflichtig sein. Einem bundesweiten Lockdown steht Schützenhöfer – derzeit – skeptisch gegenüber.
Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser will, ähnlich wie Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil (alle SPÖ), einen bundesweiten Lockdown zumindest prüfen: „Die Bundesregierung ist gefordert, unverzüglich Maßnahmen vorzulegen, um die Zahl der Menschen, die auf Intensivstationen mit dem Tod ringen, zu verringern und die Intensivstationen sowie das Personal zu entlasten“, so Kaiser zur Kleinen Zeitung. „Ein genereller, kurzer, aber harter Lockdown ist aufgrund der dramatisch steigenden Zahlen zu prüfen.“Es bedürfe allerdings „mehr als nur einer singulären Maßnahme“, so Kaiser: Auch er spricht sich dafür aus, Erst- und Drittimpfungen zu forcieren.