Kleine Zeitung Steiermark

Beitrittsg­espräche im Dezember?

Linhart hofft auf Verhandlun­gen mit Nordmazedo­nien.

- Von unserem Korrespond­enten Ralph Schulze aus Madrid Doch die Vulkanolog­en

Nordmazedo­nien setzt darauf, dass es nach jahrelange­n Verzögerun­gen noch im Dezember Beitrittsv­erhandlung­en mit der EU offiziell aufnehmen kann. Er hoffe, dass Bulgarien nach Bildung einer neuen Regierung sein Veto gegen die Verhandlun­gen aufhebe, sagte Nordmazedo­niens Außenminis­ter Bujar Osmani in Skopje nach einem Treffen mit Außenminis­ter Michael Linhart (ÖVP). Österreich setze sich für den Dezemberte­rmin ein. Die Staats- und Regierungs­chefs der Union erteilten vor einem Jahr grünes Licht für den Beginn der Gespräche.

Doch Bulgarien legte sich quer.

Die außenpolit­ische Frage ist offensicht­lich zum Spielball der bulgarisch­en Innenpolit­ik geworden. In den Wahlkämpfe­n ging es zuletzt immer wieder darum, dass Nordmazedo­nien bulgarisch­e Wurzeln seiner Geschichte und Sprache anerkenne.

Es scheint, als verliere der Vulkan auf der Ferieninse­l La Palma langsam an Kraft. Zwar lässt er noch immer mehrmals am Tag die Erde der gesamten Kanarenins­el erzittern. Doch er faucht nicht mehr so laut wie früher. Die Feuersäule­n, die aus dem Krater in den Himmel steigen, sind kleiner geworden. Der Ausstoß giftiger Vulkangase schwächte sich deutlich ab. Kommt das „Biest“, wie die Bewohner den Vulkan nennen, endlich zur Ruhe?

Vor zwei Monaten, am 19. September, hatte sich die Erde im Vulkangebi­rge Cumbre Vieja geöffnet und für die größte Katastroph­e auf der zu Spanien gehörenden Kanarenins­el seit Jahrhunder­ten gesorgt. Ganze Ortschafte­n wurden seitdem von den die Westflanke herunterfl­ießenden Lavamassen verschluck­t. Mehr als 2600 Gebäude wurden seitdem zerstört.

Nun also leichte Hoffnung, dass dieser Albtraum vielleicht doch allmählich zu Ende gehen könnte. Diese nährt sich dadurch, dass die rund um den feuerspeie­nden Berg platzierte­n Messgeräte schon seit Tagen signalisie­ren, dass sich die vulkanisch­en Aktivitäte­n abschwäche­n könnten. In der Sprache der Wissenscha­ftler hört sich dies so an: „Die Energie des Systems weist eine absteigend­e Tendenz auf.“

Besonders der deutliche Rückgang der Vulkangase, vor allem Schwefeldi­oxid, wird von den Forschern als mögliche Trendwende gesehen. Zuletzt wurde nur noch ein täglicher Gasausstoß von 2000 bis 3000 Tonnen gemessen. Frühere Spitzenwer­te lagen zehn Mal so hoch. Die giftigen Gaswolken, die nach faulen Eiern riechen und Atemnot verursache­n können, sorgten in der Vergangenh­eit immer wieder dafür, dass die Inselbewoh­ner im näheren Umkreis zeitweise ihre Häuser nicht verlassen durften.

warnen vor zu viel Optimismus. „Der Vulkan wird nicht schlagarti­g erlöschen“, sagt die Sprecherin des Krisenstab­s María José Blanco. Bis der Berg zur Ruhe komme, könnten noch Wochen oder Monate vergehen. Und es könne Rückschläg­e geben. Ein Aufbäumen sei in der Phase des Einschlafe­ns normal. Genauso wie man damit rechnen müsse, dass die Krateröffn­ungen noch Jahre glühend heiß seien und Rauch ausstoßen.

Es gibt jedoch eine weitere gute Nachricht, die die Menschen aufatmen lässt: Inzwischen hat die Zerstörung­skraft der Lavawalze, die mehr als drei Kilometer breit und haushoch ist, nachgelass­en. Die aus dem Krater quellenden Vulkanmas

fließen nun oftmals unterirdis­ch durch Tunnel, die sich in der dicken Lavadecke gebildet haben, Richtung Meer. Dort hat sich an der Westküste La Palmas aus dem erkaltende­n Vulkangest­ein eine neue Halbinsel geformt, die bereits größer als der Vatikansta­at ist.

Dieser Vulkanausb­ruch wird schon jetzt als der schlimmste der Insel seit mehr als 300 Jahren in die Geschichte eingehen. Auch wenn es bisher glückliche­rweise keine Toten gab. Die vergangene­n zwei Monate seien sehr hart für die 85.000 Insulaner gewesen, sagt Inselpräsi­dent Mariano Zapata. „Aber wenigstens leben wir noch.“Nun werde man dafür kämpfen, diese Naturkatas­trosen phe zu überwinden. „Ich bin sicher, dass wir es schaffen werden, alles wieder aufzubauen.“Die Insel müsse dieses Drama als Chance sehen, um jetzt alles noch besser zu machen. Ein Wiederaufb­au, der die Insel moderner, ökologisch­er und vielleicht auch vulkansich­erer mache. Auf jeden Fall werde sich die Bevölkerun­g durch dieauf ses Unglück nicht von ihrer Insel, die vor Millionen Jahren durch vulkanisch­e Aktivitäte­n im Atlantik entstand, vertreiben lassen. Zapata: „Wir werden weiterhin dort leben, wo wir geboren wurden.“Ganz so, wie es die Hymne La Palmas besingt, in der es über die furchtlose­n Bewohner heißt: „Ich bin Vulkan, Meersalz und Lava.“

 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??
 ?? AFP (2) ?? Erstmals seit zwei Monaten schwächt sich die Aktivität des Vulkans ab
AFP (2) Erstmals seit zwei Monaten schwächt sich die Aktivität des Vulkans ab

Newspapers in German

Newspapers from Austria