Kleine Zeitung Steiermark

My Camper is my Castle

- Von Bernd Melichar

All-Inclusive-Urlaub im Hotelbunke­r? Geschenkt! Wer mit dem Ford Nugget Plus unterwegs ist, hat auch „alles inclusive“und als Draufgabe die Freiheit auf vier Rädern.

Zugegeben, der Anfang war nicht rühmlich. Weil sich am Himmel über Florenz die Gewitterwo­lken zu schwarzen Ungetümen aufpluster­ten und die Ungetüme kurz darauf Starkregen auf die Erde spuckten, haben wir Warmdusche­r unseren Van vor einem „Mobile Home“eingeparkt und Unterschlu­pf in vier Wänden gesucht. Aber das war unser einziger Schwächean­fall in Sachen Campingurl­aub, die Wochen danach war der Nugget Plus unser „Mobile Home“, und die Freiheit auf vier Rädern ist ebenso grenzenlos wie die besungene über den Wolken.

In unsicheren Zeiten wie diesen, in denen das Reisen zum Hindernisp­arcours werden kann, erleben Wohnmobile einen wahren Boom, und wir liegen voll im Trend. Apropos lie

Man wacht auf – und sieht den Himmel. Und die Eichenbäum­e, die sich sanft im Wind wiegen. So schön, so ruhig. Nach dem peinlichen Fehlstart in Florenz sind wir durch das herbstlich­e Chianti-Gebiet gekurvt und haben unsere Zelte im „Village Camping Orlando“aufgeschla­gen. Wobei, Zelte stimmt nicht ganz. Sie müssen sich unser Reisemobil so vorstellen: Im aufklappba­ren Dachzelt (ist mit drei Handgriffe­n in einer Minute erledigt) haben zwei Schläfer bequem Platz – und den schönen Ausblick auf die Eichenbäum­e. Im „unteren Stockwerk“, in einem aufklappba­ren Bett, befinden sich zwei weitere Liegeplätz­e. Klappt man das Bett wieder ein, werden daraus die Rücksitze – und abends ein bequemer Essplatz für vier Personen. Damit selbige nicht darben müssen, kann der Nugget Plus auch mit einer

Küche aufwarten: Gasherd, Spülbecken, Gefrierbox, alles da. An lauen Abenden kann man die eingebaute Markise ausrollen und ein Open-AirDinner genießen. Tipp für Novizen: Damit das Gepäck nicht im Weg ist, wenn der Nugget am Abend zum Hotelzimme­r umgebaut wird, empfiehlt sich ein kleines Zelt außerhalb, um dort die Koffer zu verstauen.

Die schönste Route durch das pittoreske Chianti-Gebiet führt über die SS 222. Jetzt, im Spätherbst, sind die Temperatur­en noch angenehm, und die Bildergen: buch-Ortschafte­n – Greve in Chianti, Panzano, Castellina in Chianti – gehören fast ausschließ­lich den Einheimisc­hen. Mit 185 Pferdestär­ken unter der Motorhaube galoppiert unser Goldstück mühelos durch die hügelige Landschaft und ist auch kompakt genug, um nicht in den engen Straßen der Dörfer einzufädel­n. Das Angebot an Campingplä­tzen in dieser Gegend ist ausreichen­d, dennoch empfiehlt es sich, zumindest den nächsten Platz im Voraus zu buchen, denn Wohnmobili­sten schätzen die Spätsaison.

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