My Camper is my Castle
All-Inclusive-Urlaub im Hotelbunker? Geschenkt! Wer mit dem Ford Nugget Plus unterwegs ist, hat auch „alles inclusive“und als Draufgabe die Freiheit auf vier Rädern.
Zugegeben, der Anfang war nicht rühmlich. Weil sich am Himmel über Florenz die Gewitterwolken zu schwarzen Ungetümen aufplusterten und die Ungetüme kurz darauf Starkregen auf die Erde spuckten, haben wir Warmduscher unseren Van vor einem „Mobile Home“eingeparkt und Unterschlupf in vier Wänden gesucht. Aber das war unser einziger Schwächeanfall in Sachen Campingurlaub, die Wochen danach war der Nugget Plus unser „Mobile Home“, und die Freiheit auf vier Rädern ist ebenso grenzenlos wie die besungene über den Wolken.
In unsicheren Zeiten wie diesen, in denen das Reisen zum Hindernisparcours werden kann, erleben Wohnmobile einen wahren Boom, und wir liegen voll im Trend. Apropos lie
Man wacht auf – und sieht den Himmel. Und die Eichenbäume, die sich sanft im Wind wiegen. So schön, so ruhig. Nach dem peinlichen Fehlstart in Florenz sind wir durch das herbstliche Chianti-Gebiet gekurvt und haben unsere Zelte im „Village Camping Orlando“aufgeschlagen. Wobei, Zelte stimmt nicht ganz. Sie müssen sich unser Reisemobil so vorstellen: Im aufklappbaren Dachzelt (ist mit drei Handgriffen in einer Minute erledigt) haben zwei Schläfer bequem Platz – und den schönen Ausblick auf die Eichenbäume. Im „unteren Stockwerk“, in einem aufklappbaren Bett, befinden sich zwei weitere Liegeplätze. Klappt man das Bett wieder ein, werden daraus die Rücksitze – und abends ein bequemer Essplatz für vier Personen. Damit selbige nicht darben müssen, kann der Nugget Plus auch mit einer
Küche aufwarten: Gasherd, Spülbecken, Gefrierbox, alles da. An lauen Abenden kann man die eingebaute Markise ausrollen und ein Open-AirDinner genießen. Tipp für Novizen: Damit das Gepäck nicht im Weg ist, wenn der Nugget am Abend zum Hotelzimmer umgebaut wird, empfiehlt sich ein kleines Zelt außerhalb, um dort die Koffer zu verstauen.
Die schönste Route durch das pittoreske Chianti-Gebiet führt über die SS 222. Jetzt, im Spätherbst, sind die Temperaturen noch angenehm, und die Bildergen: buch-Ortschaften – Greve in Chianti, Panzano, Castellina in Chianti – gehören fast ausschließlich den Einheimischen. Mit 185 Pferdestärken unter der Motorhaube galoppiert unser Goldstück mühelos durch die hügelige Landschaft und ist auch kompakt genug, um nicht in den engen Straßen der Dörfer einzufädeln. Das Angebot an Campingplätzen in dieser Gegend ist ausreichend, dennoch empfiehlt es sich, zumindest den nächsten Platz im Voraus zu buchen, denn Wohnmobilisten schätzen die Spätsaison.