Kinderrechte und Corona: Es geht um unsere Zukunft
Seit vielen Monaten sind Kinder und Jugendliche von einer der größten globalen Gesundheitskrisen betroffen. Eine Krise, die durch vielfältige Konsequenzen ihre Lebenswelt durchdringt – und nachhaltig verändert. Dennoch waren sie von Pandemiebeginn an bereit, ihren gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Sie übernahmen von Anfang an auf höchst kooperative Weise soziale Verantwortung für jene, die besonderen Schutzes bedürfen. Anpassungen an neue schulische Vorgaben wie Homeschooling oder regelmäßige Covid-19-Testungen wurden genauso mitgetragen wie die damit einhergehende ständige Veränderung der vertrauten Tagesstruktur. Die Einschränkungen von sozialen Interaktionsmöglichkeiten oder persönlicher Freizeitgestaltung wurden in Anbetracht der kritischen Situation in Kauf genommen. Dieses kooperative Verhalten wird bereits seit mehr als eineinhalb Jahre aufrechterhalten, wofür ihnen größte Wertschätzung gebührt.
Gesamt gesehen befinden wir uns in einem Zeitabschnitt, der bestehende Benachteiligungen noch stärker akzentuiert, Lücken im System noch deutlicher macht und Randgruppen noch mehr ins Hintertreffen geraten lässt.
Krisenzeiten relativieren selbstverständlich aufgrund ihrer Handlungsdringlichkeit vieles. Jedoch können auch in Krisenzeiten die in der Kinderrechtskonvention definierten Kinderrechte als Mindeststandards für ein gesundes Heranwachsen nur unverhandelbar bleiben, damit notwendige Entwicklungsaufgaben und natürliche Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen nicht aus den Augen verloren werden. s ist 5 vor 12! Daher müssen wir jetzt genau hinschauen. Denn: Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Wie aber die Zukunft von uns allen aussieht, hängt zu einem großen Teil davon ab, wie wir mit unseren Kindern und Jugendlichen umgehen und was wir ihnen vermitteln. Jede Verbesserung der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Jeder Einsatz lohnt sich!
„Kinder und Jugendliche verhalten sich seit Beginn der Pandemie kooperativ. Dafür gebührt ihnen Wertschätzung.“
Eist als Kinder- und Jugendanwältin des Landes Steiermark tätig.