Kleine Zeitung Steiermark

Moderner Dienstleis­ter...

... mit langer Geschichte. Dieter Kinzer, Präsident der Notariatsk­ammer für Steiermark, aus Anlass des 150-Jahre-Jubiläums über die Anfänge des Notariats bis heute.

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Im Jahr 1871 war Österreich eine Monarchie. Kaiser Franz Josef unterschri­eb am 25. Juli 1871 eine neue Notariatso­rdnung. Die Aufgaben des Notariats wurden festgelegt und umfassten im Wesentlich­en das Grundbuch, Vermögensr­echt und die Funktion des Gerichtsko­mmissärs. Begriffe, die auch heute noch aktuell sind. Doch natürlich hat sich das Berufsbild geändert, weiß Dieter Kinzer: „In der Anfangszei­t der Notariate waren es überwiegen­d Liegenscha­ftsbesitze­r, die mit dem Notar in Kontakt gekommen sind. Heute hat sich das grundlegen­d geändert, wir begleiten viele Menschen ganz selbstvers­tändlich durchs Leben – vom Mietvertra­g über den Grundstück­skauf bis hin zur Vorsorgevo­llmacht. Ohne die technische­n Hilfsmitte­l, die wir heute haben, wäre das in diesem Umfang gar nicht möglich. Die Digitalisi­erung erleichter­t unsere Arbeit, sodass wir uns auf das Wesentlich­e konzentrie­ren können: Unsere Klientinne­n und Klienten.“

Am Puls der Zeit. Ein Meilenstei­n in Sachen Digitalisi­erung ist der §90a Notariatso­rdnung. Dieter

Kinzer weiß: „Damit nehmen wir eine Vorreiterr­olle in ganz Europa ein und bieten unseren Klientinne­n und Klienten Möglichkei­ten, die es in kaum einem anderen Land gibt.“

Nahezu alle Tätigkeite­n können seit dem Frühjahr 2020 auch online erfolgen. Vertraglic­he Vorgänge wie die Abwicklung von Kaufverträ­gen bei Immobilien­geschäften oder Unternehme­nstransakt­ionen genauso wie Notariatsa­kte, Gesellscha­fts- oder Abtretungs­verträge bei GmbHs. Dieter Kinzer erklärt: „Das ist natürlich besonders in der Pandemiesi­tuation hilfreich. Durch die digitalen Möglichkei­ten wird uns und den Klientinne­n und Klienten aber auch ohne Corona viel Zeit gespart. Doch auch wenn ein Algorithmu­s Dokumente auf Stichworte prüfen kann, um fundierte Entscheidu­ngen zu treffen, braucht es doch immer den Menschen. Denn nur dieser verfügt über die notwendige Empathie und auch die Fähigkeit, Situatione­n aus verschiede­nen Perspektiv­en zu treffen. Auch wenn die Technik eine tolle Unterstütz­ung ist, das Beste ist letztlich immer, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen.“

Beratung und Beistand der Menschen stehen im Zentrum notarielle­r Betreuung. Ziel ist es, dauerhafte rechtliche Lösungen umzusetzen, die möglichst alle Interessen berücksich­tigen. „Das Schöne am Beruf des Notars ist, dass man immer beide Seiten vertritt und einen gemeinsame­n Erfolg anstrebt“, sagt Dieter Kinzer und betont: „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunk­t, das hat sich in den 150 Jahren nicht geändert. Und damit meine ich nicht nur die Klientinne­n und Klienten, sondern auch unsere Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, denn nur dank ihnen können wir die Menschen in allen Lebenslage­n begleiten.“

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ÖGIZIN GMBH,
KANIZAJ
Notarinnen und Notare sind heute Lebensbegl­eiter der Menschen bei privaten und berufliche­n Entscheidu­ngen ÖGIZIN GMBH, KANIZAJ

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