Ein Ort, der Menschen neue Hoffnung gibt
Das Haus Franziskus in Leoben bietet Zuflucht für Schutzsuchende. Eine davon war die von Gewalt betroffene Frau K.
Als Frau K. an die Tür der Notschlafstelle klopfte, hatte sie nicht mehr als einen Rucksack mit, eingepackt hatte sie nur das Allernötigste. Wichtiger war, ihr endlich Schutz und Zuflucht zu finden, denn wie so viele Frauen ist auch sie vor Gewalt und Streitereien in ihrer Beziehung geflohen.
Sowohl Frau K. als auch ihr Partner haben während der Lockdownperiode ihre Arbeit verloren. Das war der Beginn vom Ende ihres geordneten Lebens: Der Frust zu Hause wurde unerträglich, immer häufiger kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Doch K. schaffte es, zu entkommen. Mitten in der Nacht ließ sie alles zurück, verließ ihren Partner und fand Unterschlupf im Haus Franziskus in Leoben. „Sie wirkte verängstigt, war in sich gekehrt, hat kaum ein Wort geum Schutzsuchende besser zu unterstützen: IBAN AT08 2081 5000 0169 1187, Kennwort: „Inlandshilfe 2021“.
sprochen“, erzählt Stefan Bottler-Hofer, Leiter der CaritasNotschlafstelle.
Sie ist eine der wenigen Frauen, die ins Haus Franziskus gekommen ist: 2020 waren 77 Prozent der Nächtigungsgäste Männer. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Gastes beträgt im Schnitt 28 Tage. Aufgrund des Lockdowns bleiben die Menschen länger, da sie sich draußen nur schwer zurechtfinden.
Nachdem sie zur Ruhe gekommen war, öffnete sich Frau K. In Gesprächen mit einer Sozialarbeiterin wurde die Zukunft langsam wieder ein Thema. Über das Arbeitsmarktservice kam sie in eine Kursmaßnahme. Ein erster Erfolg, der ihr Selbstbewusstsein stärkte und ihr auch half, eine neue Perspektive für ein eigenes Leben zu entwickeln.
Nach rund vier Monaten in der Notschlafstelle Leoben hat Frau K. jetzt eine eigene kleine Wohnung bezogen und einen neuen Job in einem Beherbergungsbetrieb gefunden. Für Stefan Bottler-Hofer, den Leiter der Notschlafstelle, sind solche Momente ein großes Erfolgserlebnis: „Ich bin unglaublich glücklich, dass diese Frau den Weg zu uns gefunden hat, und den Mut hatte, nach Hilfe zu fragen. So etwas ist nicht immer leicht, das weiß jeder von uns.“