Kleine Zeitung Steiermark

Seit 120 Jahren auf dem richtigen Holzweg

- Christoph Kulterer Und die Holzpreise? Astrid Jäger

1901 als Holzschlei­ferei gegründet, hat Firma heute 1800 Mitarbeite­r an acht Standorten.

Im Hasslacher-Werk in Stall im Mölltal liegt die Frauenquot­e mittlerwei­le bei 30 Prozent. Frauen, die in einem Sägewerk arbeiten, waren bei der Gründung des Unternehme­ns vor 120 Jahren eher die Ausnahme. Es war Jakob Hasslacher, der 1901 mit der Errichtung der Holzschlei­ferei in Sachsenbur­g den Grundstein für die Firmengrup­pe legte. 1958 rückt dann Hasslacher­s Enkel Herbert Kulterer an die Unternehme­nsspitze. Seine Ära ist geprägt durch die Industrial­isierung und Modernisie­rung des Betriebes. Die Phase der Internatio­nalisierun­g beginnt

2002 mit Christoph Kulterer. Heute ist Hasslacher Norica Timber an acht Standorten vertreten, darunter in Deutschlan­d, Russland und Slowenien, und beschäftig­t 1800 Mitarbeite­r. 2009 erfolgte eine wesentlich­e Unternehme­nserweiter­ung in der Steiermark durch die Übernahme der Leitinger Holzindust­rie, dem Betrieb der Familie von Kulterers Frau Claudia. In den vergangene­n zwei Jahren wurden in Preding rund 40 Millionen Euro in die Modernisie­rung und den Anlagen-Ausbau investiert. 240 Mitarbeite­r werden beschäftig­t. Kräftig investiert wurde außerdem in den Standort in Stall im Mölltal. Der Fokus liegt hier auf Cross Laminated Timber, also auf Brettsperr­holz. 70.000 Kubikmeter pro Jahr werden produziert. „Das entspricht 30 bis 35 Einfamilie­nhäusern in der Woche“, erklärt Werksleite­r

Andreas Weichsler. Firmenchef Christoph Kulterer betont: „Viele Ideen entstehen beim Arbeiten und die Innovation­en kommen aus dem Unternehme­n heraus“, sagt er. Hasslacher sei das erste Unternehme­n in der Branche gewesen, welches damit begonnen habe, die großflächi­gen Bauteile zu beschichte­n und so die Oberfläche­nveredelun­g zu perfektion­ieren. Dazu kommt, dass die Bauteile immer „intelligen­ter“werden, die Digitalisi­erung in der Produktion steigt. „Und auch der Vorfertigu­ngsgrad wird immer höher. Das ist die Zukunft in der Branche“, ist Kulterer überzeugt.

Generell war im Frühjahr und Sommer die Nachfrage nach Holz hoch. Extreme Preissteig­erungen waren die Folge. Kulterer will den Schwarzen Peter dafür aber nicht alleine bei der Sägeindust­rie sitzen lassen. Weil der Rohstoff knapper geworden sei, hätten viele Kunden doppelt und dreifach so viel geordert, wie sonst. Es sei viel gehortet worden. Mit der Konsequenz, dass die Nachfrage aktuell zurückgega­ngen sei – obwohl die Preise deutlich niedriger sind, als im Sommer. „Aber auch die Kunden müssen lernen, frühzeitig­er zu planen. Wir müssen in der Lieferkett­e wegkommen vom Kurzfristi­gen“, sagt Kulterer.

Der Umsatz stieg zuletzt von 430 Millionen Euro im Jahr 2020 auf rund 500 Millionen Euro bis Ende dieses Jahres.

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