Kleine Zeitung Steiermark

Zverev und seine „Herkulesau­fgabe“

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Deutscher trifft im Halbfinale der ATP Finals auf Djokovic – Ruud fordert Medwedew.

Es ist das fünfte Mal in dieser Saison, dass sich Alexander Zverev und Novak Djokovic auf dem Platz gegenüber stehen. Und für Zverev, der in Tokio den Traum des Serben vom „Golden Slam“mit einem Triumph zunichtema­chte und sich selbst in weiterer Folge mit Olympiagol­d vom Ruf befreite, keine großen Turniere gewinnen zu können, wartet damit die nächste „Herkulesau­fgabe“. „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Tokio, die Spiele dort und die Goldmedail­le denke“, sagt Zverev selbst. Und: „Ich denke, jedes Match, das wir gespielt haben, war sehr eng. Ein oder zwei Punkte haben das Match entschiede­n. Ich erwarte hier nichts anderes.“

Ein kleiner Vorteil könnte sein, dass Djokovic spätabends noch das Spiel gegen den Engländer Cameron Norrie absolviere­n musste, der für den verletzten Stefanos Tsitsipas eingesprun­gen war. Auch, wenn der 6:2, 6:1-Sieg wohl nicht viel an Kraft gekostet haben dürfte. Im zweiten Halbfinale (21 Uhr) wartet dann in Turin der Russe Daniil Medwedew, der sich zum Turnierfav­oriten gespielt hat, auf den norwegisch­en Herausford­erer Christian Ruud. Der setzte sich gegen den Russen Andrej Rublew 2:6, 7:5, 7:6 durch – mit einem Ass nach 2:23 Stunden beendete er die Partie und „verhindert­e“so noch ein rein russisches Halbfinale.

Indes gehen im Damen-Tennis die Wogen im Fall Peng Shuai weiter hoch. Die WTA droht bereits mit einem kompletten Rückzug der Tour aus China, falls die Führung in Peking nicht bald Licht ins Dunkel bringt. „Wir sind definitiv dazu bereit, unsere Aktivitäte­n zu beenden, mit allen Konsequenz­en, die das mit sich bringt“, sagte WTA-Chef Steve Simon auf CNN, denn: Die Vorwürfe seien „größer als das Geschäft“.

Peng Shuai hatte Anfang November Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesisch­en Spitzenpol­itiker veröffentl­icht. Seither ist die 35-Jährige nicht mehr öffentlich gesehen worden und gilt als verschwund­en. Chinas Zensur streicht jede Debatte über den Fall. Eine angebliche Mail von Peng hat erhebliche Zweifel geweckt und die Besorgnis vergrößert. Chinas Außenminis­terium wollte sich nicht äußern, man solle Anfragen an „zuständige Stellen“richten.

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