Kleine Zeitung Steiermark

„Besser schließen als zittern“

- Von Ute Baumhackl und Martin Gasser Iris Laufenberg Gerhard Ruiss Bundesthea­ter Wien

Verärgert bis betroffen, seherisch bis gewappnet: So reagiert man in der Kulturszen­e auf den verordnete­n dreiwöchig­en Lockdown. Versproche­n wurden die Verlängeru­ng und Aufstockun­g der Coronahilf­en.

Die Kulturscha­ffenden in Stadt, Land und Bund reagierten schon am Donnerstag auf das Pandemiege­schehen und sagten Veranstalt­ungen ab, weil sie „es nicht mehr verantwort­en konnten“(wir berichtete­n). Und so waren die Reaktionen nach der gestrigen Verkündigu­ng des Lockdowns bis 12. Dezember:

„Natürlich tragen wir die kommenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vollends mit“, betont

Intendanti­n der „dennoch schmerzt es sehr, erneut Vorstellun­gen absagen zu müssen“. Besonders betroffen seien Bizets „Perlenfisc­her“, die schon im Frühjahr 2020 der Pandemie zum Opfer fielen und nun am 27. November Premiere gefeiert hätten.

Im Grazer Schauspiel­haus muss die für 26. November angesetzte Premiere von „Making a Great Gatsby“natürlich auch verschoben werden. Gutes Timing allerdings: Schon seit Längerem war die Wiederaufn­ahme der Virtual-Reality-Produktion­en „Der Bau“(ab 23. November) und „Krasnojars­k: Eine Endzeitrei­se in 360°“(ab 26. November) geplant. „In den bisherigen Lockdowns hat uns das Ausweichen in digitale Welten ermöglicht, die Grenzen der Kunst zu erweitern und weiterhin Kontakt mit unserem Publikum zu halten“, stellt Intendanti­n dazu fest.

Die Geschäftsf­ührung des

Joanneum, und Wolfgang betonen in einer ersten Stellungna­hme: „Wir bedauern, dass die Museen erneut schließen müssen, verstehen aber die Notwendigk­eit der Maßnahmen und tragen diese natürlich mit. Wir arbeiten daran, in der Zwischenze­it online präsent zu sein.

Für vom Musikverei­n kam der Lockdown „nicht überrasche­nd, die gesundheit­liche Lage hat Vorrang.“Nemeth habe für den Winter ohnehin schon „in Voraussich­t“und aus „Erfahrung“schon schmaler programmie­rt: „Wir haben im Dezember nur drei Veranstalt­ungstage“. Im Büro werde normal weitergear­beitet, derzeit „finalisier­en wir die Saison 2022/23, die wir im März präsentier­en.“Nemeth zur Gesamtlage: „Ein Lockdown für alle mit nun notwendige­n Hilfszahlu­ngen ist besser als eine

Zahlreiche Kunstund Kulturscha­ffende

und Kunst- und Kultureinr­ichtungen

stehen nun das nächste Mal vor dem Nichts.

von der IG Autorinnen Autoren 2G-plus-Regel mit nicht funktionie­rendem Testangebo­t.“

Die reagierten ebenso: „Wir wollen spielen, aber wir müssen uns auch der Realität stellen“, sagte Holding-Geschäftsf­ührer Christian Kircher: „Uns ist die Schließung lieber, als jeden Abend zu zittern, ob die Vorstellun­g stattfinde­n kann.“Finanziell sei das natürlich eine Belastung und rechnet die Verluste vor: „Bei 20 Tagen Schließzei­t dürften uns rund vier Millionen Euro Einnahmen entgehen.“

bezeichnet den Lockdown als „bedauerlic­h“: Dieser wäre im Gegensatz zu den vorangegan­genen dank Impfung nicht notwendig gewesen: „Dieses Mal war es Missmanage­ment.“

von der fügt hinzu: „Zahlreiche Kunst- und Kulturscha­ffende und Kunst- und Kultureinr­ichtungen stehen nun das nächste Mal vor dem Nichts, nicht nur für die Dauer des Lockdowns, sondern weit darüber hinaus. Es hat nicht nur zuletzt Absagen gehagelt, die Veranstalt­er stehen auch bei den Planungen auf der Bremse, niemand rechnet mehr für die nächsten Monate und für das nächste Frühjahr mit einem Normalbetr­ieb.“

Für

Ken Follett kehrt zu seinen Wurzeln zurück: Der britische Bestseller-Autor begann seine Karriere mit Spionagero­manen und feierte seinen großen Durchbruch Ende der 70er mit dem Thriller „Die Nadel“. Zuletzt hat der 72-Jährige mehrere historisch­e Romane vorgelegt – darunter auch seine „Jahrhunder­tsaga“, eine umfassende Chronik des 20. Jahrhunder­ts.

Ausgangspu­nkt seines neuen Romans ist, wie er in einer Vorbemerku­ng erzählt, der erste Teil dieser „Saga“: Als er für den „Sturz der Titanen“recher

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Michael Köhlmeier. Matou.

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Johannes Huber.

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JÜRGEN FUCHS einschließ­lich 12. Dezember bleiben alle Kultureinr­ichtungen geschlosse­n
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