Handy-Angebote auf dem Prüfstand
Im Advent werben Mobilfunker mit vermeintlich günstigen Smartphones. Über die gesamte Vertragslaufzeit betrachtet, sind die Angebote oft nicht so billig.
Tausende Geschäfte musste im Lockdown schließen. Doch die Shops der großen Mobilfunker sind geöffnet. Und so wird in der Branche versucht – wie jedes Jahr – mit speziellen Weihnachtsangeboten den Mitbewerbern die Kunden abspenstig zu machen.
Gelockt wird wie immer mit Top-Smartphones für kleines Geld. Neben dem iPhone werden auch die Klapphandys von Samsung – „Fold 3“und „Flip 3“– beworben sowie die Galaxy S21Serie. Aber weder A1 noch Magenta oder Drei sind das Christkind. Der niedrige SmartphonePreis ist kein Geschenk. Vielmehr ist er mit einer 24-monatigen Vertragsbindung verknüpft.
Wie jedes Jahr hat die Kleine Zeitung daher die Angebote durchforstet und die wahren Kosten hinter den vermeintlichen Schnäppchen-Handys berechnet. Dafür werden die Tarifkosten für 24 Monate mit dem Endgerätepreis addiert. Am Ende bekommt man einen Preis für die gesamte Laufzeit.
Verglichen wurden zwei Modelle des iPhone 13 und zwei Modelle aus der S21-Reihe von Samsung. Die Geräte sind 5G-fähig. Und das ist wichtig, denn im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gibt es heuer einen markanten Unterschied zwischen den drei großen Netzbetreibern und ihren Diskontkonkurrenten – und zwar 5G.
bieten in allen Tarifverträgen 5G-Geschwindigkeit an. Freilich nur dort, wo der neue Mobilfunkstandard verfügbar ist. Doch weder die Diskontmarken der Mobilfunker noch die sogenannten Mobile Virtual Network Operators (MVNO), MaxResponse (Spusu, Help.mobile) und Ventocom (HoT) haben derzeit 5G im Angebot.
Wer mit dem neuen 5G-Handy im 5G-Netz surfen will, wird nur bei den drei Netzanbietern fündig. Ist man mit der eigentlich guten Geschwindigkeit zufrieden, die 4G bietet, ist der Kauf des Handys am freien Markt in Kombination mit einem Diskonttarif eine Alternative.
Was sich nicht geändert hat, ist die Strategie von A1, sich bei Tarifen als Premiumanbieter zu präsentieren. Egal ob Basistarif oder Luxusverbindung: A1 ist um 200 bis 300 Euro teurer als Magenta oder Drei. So kostet das iPhone 13 mit 128 Gigabyte bei einem Datenvolumen von 20 Gigabyte bei Drei 1306,8 Euro, bei Magenta sind es 1499,98 Euro und bei A1 zahlt man 1726,4 Euro über die gesamte Laufzeit. Zum Vergleich: Wer das Gerät bei Apple kauft und dazu bei Lidl einen Vertrag mit 40 Gigabyte Datenvolumen nimmt, zahlt dafür auf 24 Monate dank viermal Gratis-Grundgebühr nur 1193,83 Euro – ohne 5G. Auf Platz zwei folgt Spusu mit 1232,6 Euro, bei HoT zahlt man 1261,56 Euro bei einem 30 Gigabyte-Vertrag.
Doch sowohl Magenta als auch Drei kommen bei einigen Geräten dank Sonderaktionen an die Diskonter heran. So steigt man bei der Galaxy S21-Reihe bei Drei mit dem teureren Perfect Xmas XL-Tarif über die Laufzeit besser aus als beim eigentlich günstigeren L-Tarif.