Mild, aber nicht harmlos
Omikron verursacht etwas andere Symptome als Delta.
Es gibt zwei Dinge, die mit der OmikronVariante des Coronavirus assoziiert werden: Sie verbreitet sich noch schneller als Delta und sie verursacht grundsätzlich mildere Verläufe. „Wobei mild nicht harmlos bedeutet“, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin der München Klinik Schwabing, in einer Presseinformation des Science Media Centers. Gemeinhin werden Verläufe als mild bezeichnet, wenn symptomatisch an Covid-19 erkrankte Personen nicht in einem Krankenhaus betreut werden müssen. Es heißt also nicht, dass ein milder Verlauf mit einem Schnupfen gleichzusetzen ist. Hohes Fieber ist ebenso möglich wie starke Kopf- und Gliederschmerzen, aber auch Schwierigkeiten beim Atmen. Zudem macht es einen Unterschied, ob Personen schon einmal Kontakt mit dem Virus hatten, sei es durch eine Infektion oder durch die Impfung.
Diese Grundimmunität könnte die Ursache sein, wieso sich die Symptomatik bei Omikron etwas anders darstellt. „Wir haben jetzt doch erhebliche Teile der Bevölkerung, die grundimmunisiert sind. Wenn diese am Infektionsgeschehen wieder teilnehmen, davon ist bei Omikron auszugehen, dann treten auch häufiger Infektionen auf, mit einer milden oder vielleicht sogar gar keiner Symptomatik“, erklärte Jörg Timm, Leiter des Instituts für Virologie, Universitätsklinikum Düsseldorf. Auch wichtig: Ein milder oder auch ein asymptomatischer Verlauf schützt nicht vor Long Covid.
Doch wie erkennt man eine Infektion mit Omikron? Der Verlust des Geschmacks- sowie des Geruchssinns dürfte seltener auftreten. Dies berichteten die Forscher hinter der „ZOE COVID Study“, in der Wissenschaftler von Infizierten in Großbritannien via App gemeldete Symptome auswerten. „Nach den Berichten, die wir aus Südafrika und Großbritannien haben, ist die klinische Symptomatik wohl leicht verschoben. Fatigue steht bei den Patienten sehr im Vordergrund“, erklärt Wendtner. Mit Fatigue ist ein massiver Erschöpfungszustand gemeint. Häufiger dürfte auch Appetitlosigkeit vorkommen.
Egal ob Delta oder Omikron – in jedem Fall gilt: Beim Verdacht einer Infektion, die Hotline 1450 anrufen, sich testen lassen, Kontakte reduzieren und potenzielle Kontaktpersonen kontaktieren.