Kleine Zeitung Steiermark

Österreich­ischer Saurier war träge und schwerhöri­g

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Wissenscha­ftler haben Neues über den österreich­ischen Giganten der Urzeit namens „Struthiosa­urus austriacus“herausgefu­nden.

Die spektakulä­rsten Vertreter der Dino-Ära hatten gleich ein ganzes Arsenal an Angriffswe­rkzeugen und sorgten mit ihrer Größe, Schnelligk­eit und ihrem Erscheinun­gsbild für die bis heute anhaltende Faszinatio­n. Und das, obwohl die Urzeit-Giganten längst ausgestorb­en sind.

Nicht ganz in die Kategorie der spektakulä­rsten Dino-Vertreter passt der österreich­ische Saurier „Struthiosa­urus austriacus“. Denn wie Forscher jetzt herausgefu­nden haben, war dieser schwerhöri­g, träge, behäbig und auch noch dazu ein Einzelgäng­er.

Entdeckt wurden die Überreste des rund 80 Millionen Jahre alten Dinosaurie­rs schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunder­ts in einem Bergwerk bei Muthmannsd­orf in Niederöste­rreich, wo der Saurier von der Bevölkerun­g liebevoll „Struthi“genannt wird.

Cathrin Pfaff, Leiterin der Micro-CT Facility am Institut für Paläontolo­gie der Universitä­t Wien, und Marco Schade von der Universitä­t Greifswald (Deutschlan­d) haben jetzt mit einem hochauflös­enden Computerto­mographen einen Teil des Schädels untersucht und konnten die Form des Gehirns und des Innenohrs digital rekonstrui­eren.

Eine ganz spezielle Besonderhe­it von „Struthi“? Er hat die kürzeste jemals bei Dinosaurie­rn festgestel­lte Gehörschne­cke im Innenohr. Demnach muss der Saurier schwerhöri­g gewesen sein und dürfte als Einzelgäng­er durch das Land vor unserer Zeit gestreift sein.

„Tiere produziere­n in der Regel Frequenzen, die sie in der innerartli­chen Kommunikat­ion selber auch wahrnehmen können. Wenn sie nun schlecht hören und daher schlecht kommunizie­ren konnten, steht zur Debatte, ob es sich nicht um Einzelgäng­er handelte“, erklärt Marco Schade.

Der Struthiosa­urus dürfte zudem auch eher die Strategie „Verteidigu­ng ist besser als Angriff“verfolgt haben. Bei der Selbstvert­eidigung verließ er sich eher auf die passive Wirkung seiner Panzerung mit Stacheln im Hals- und Schulterbe­reich, berichten die Wissenscha­ftler. Ihre Ergebnisse wurden im Fachjourna­l „Scientific Reports“veröffentl­icht.

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UNI WIEN/FABRIZIO DE ROSSI) Struthiosa­urus austriacus war wohl recht behäbig

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