FPÖ-Graz ortet Schaden von 950.000 Euro
Schleppende Aufklärung im Krimi um abgezweigte Klub- und Parteigelder. Grazer FPÖKlub will eine Million Euro geltend machen.
700.000 auf ein Konto der Staatsanwaltschaft eingezahlt haben. Die von der Landes-FPÖ schon Anfang November versprochene Aufklärung im Steuergeld-Krimi verläuft seither schleppend.
Die eingesetzten Rechnungsprüfer haben immer noch nicht Zugang zu allen Konten erhalten, auch nicht zu jenen der FPÖ-nahen Vereine, an die auch Klubgeld geflossen ist. Nachdem sich die Landespartei dem strafrechtlichen Verfahren als Privatbeteiligte angeschlossen hat, um sich im Steuergeld-Krimi schadlos zu halten, tut dies nun auch der Gemeinderatsklub der Grazer FPÖ. Und zwar nicht im Schulterschluss mit der Landespartei, sondern mit einem eigenen Anwalt, sickerte aus der Stadtparteileitung durch. Die Summe, die die Grazer FPÖ als mutmaßlichen
Schaden anmelden will, ist mit rund 950.000 Euro aber noch einmal höher als die bisher genannten Summen. Der neue Grazer FPÖ-Klubchef Alexis Pascuttini bestätigt, dass er die Stadtparteileitung über den Schritt informiert hat, auch über die Summe, will aber keine Details nennen, bevor es nicht das Gespräch des Klubs mit dem Anwalt gegeben habe.
In diesem Betrag sollen dem Vernehmen nach – nicht näher zuordenbare – Barbehebungen vom Klubkonto seit dem Jahr 2014 summiert sein. Zum Teil sollen da binnen weniger Tage sechsstellige Summen abgehoben worden sein.
Der blaue Landesparteisekretär Stefan Hermann beteuert, man sei an der Aufklärung dran. In den nächsten Tage gebe es ein Treffen der Parteispitze mit den Rechnungsprüfern, die hier Licht ins Dunkel bringen sollen.