Bleibt Auslegungssache
vor Geschäften sind rar gesät. Viele Filialen entscheiden sich für einen „Nachweis im Nachhinein“, also eine 2G-Kontrolle an der Kasse. Diesen Spielraum sieht die Regelung vor.
„Kastner und Öhler“. Mehrere Eingänge plus der Tiefgaragenzugang machen ein Kontrollieren am Eingang nahezu unmöglich. Ein Supermarkt im Untergeschoss, zu dem auch Ungeimpfte nach wie vor uneingeschränkt Zugang haben, erschweren die Übersicht. Kastner-Chef Martin Wäg zeigt sich dennoch optimistisch: „Der Handel war auch vor 2G ein sicherer Ort “, betont er. „Es ist nicht leistbar, überall jemanden aufzustellen, der die 2G-Kontrolle durchführt“, erklärt auch Jean-Erich Treu, Eigentümer des Leoben City Shopping. Michaela Herold von Takko Fashion im GEZ West Gleisdorf hat für die fehlende Kontroll-Infrastruktur in Einkaufszentren hingegen wenig Verständnis:
„Drei Personen ohne Nachweis musste ich bereits wegschicken“. Ressourcen für zusätzliches Personal in ihrer Filiale gebe es nicht. Sie plädiert für Bändchen, die am Info-Point des Centers vergeben werden. Vor allem aber kleine Boutiquen stellt die neue Verordnung vor große Herausforderungen. Im Modegeschäft „Rettl“ist Elena Gerstner oft alleine für die Kundenbetreuung und gleichzeitige Kontrolle verantwortlich. Ein Unterfangen, das der Verkäuferin unangenehm ist: „Das ist nicht einfach. Unser Geschäft lebt von der Nähe und familiären Atmosphäre. Dort solche Methoden anwenden zu müssen, fällt mir schwer.“
Undurchsichtig bleibt die Regelung auch bei Optikern: Sie fallen zum Teil in den Bereich Handelsware – zum Teil aber auch nicht. So sind etwa Kunden, die eine optische Brille oder Sonnenbrille kaufen, von der 2G-Kontrolle ausgenommen, Kunden, die sich für eine normale Sonnenbrille interessieren, hingegen nicht.