„Das Fundament meines Glaubens war brüchig“
Der Rücktritt des Kindberger Pfarrers Andreas Monschein schlug hohe Wellen, Freude und Wehmut prägen seinen Abschied.
treten. Sie war der Auslöser, um das durchzuziehen.
Wie oft pendelt man da innerlich hin und her?
Es sind Wellenbewegungen, die langsam nach oben gehen und eine Tendenz erkennen lassen.
Sie haben auch die fehlende Bewegung und Flexibilität genannt. Warum schafft es die Kirche nicht, sich dahingehend zu verändern?
Es liegt auch an mir. Wenn ich etwas mache, dann mit 120 Prozent. Damit betreibt man Raubbau an sich selber, das nehme ich für die Zukunft mit. Der andere Punkt ist, dass wir als Kirche selber nicht genau wissen, wie wir einen guten Weg in die Zukunft finden. Es wird darum gehen, den Pfarrer zu entlasten. Wir probieren vieles, ich muss aber sagen: Mir fehlen selber die Perspektiven und Ideen.
Sie meinen, die Aufhebung des Zölibats löse nicht alle Probleme. Welche anderen Aspekte muss man bedenken?
Wenn man darüber redet, schadet es nie. Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass die Aufhebung des Zölibats zu einem großen Schwung an neuen Priestern führen würde, sonst hätten wir ja eine Fülle an Diakonen. Die Art und Weise, wie wir leben sollen, lässt wenig Platz für eine Familie und eine Beziehung. Wir müssen mehr darauf achten, wie wir Priester, Laien, Ehrenamtliche und Verantwortung für die Kirche sehen.
Wann hat die Diözese von Ihrem Schritt erfahren?
Ich habe die Entscheidung vor dem Sommer getroffen, daraufhin habe ich meine Familie informiert. Kurz danach habe ich die Diözese, den Bischof und den Generalvikar kontaktiert. In weiterer Folge haben wir versucht, gemeinsam den Verabschiedungsprozess gut einzuleiten. Natürlich war die Diözese überrascht und enttäuscht, ich habe mich aber über die väterliche Begleitung des Bischofs und des Generalvikars gefreut.