Kleine Zeitung Steiermark

VP lehnt roten Ehmann als obersten Kontroll-Vize ab

Hohensinne­r pocht auf demokratis­chen Usus im Kontrollau­sschuss. +++ Opposition will Verbote beibehalte­n.

- Michael Ehmann Kurt Hohensinne­r ÖVP-Chef Kurt Hohensinne­r Philipp Pointner Manfred Eber Anna Robosch, Sabine Wagner. Kurt Hohensinne­r Alexis Pascuttini. Siegfried Nagl

SPÖ-Chef war – mangels Einzugs in den Stadtsenat – bei den Koalitions­verhandlun­gen nach der Grazer Wahl ja in der Zwickmühle: Welche Rolle sollte er einnehmen, wenn seine SPÖ die Koalition mit KPÖ und Grüne stützt? Ein Ressort als Stadtrat konnte er ja nicht übernehmen. Die Lösung: Er spielt eine leitende Rolle bei der Reform der Beteiligun­gen sowie bei Transparen­z und Kontrolle.

Die SPÖ hat mit Anwalt Kurt Fassl den Aufsichtsr­atsboss der Holding Graz nominieren dürfen. Ehmann ist dort Aufsichtsr­at und wird stellvertr­etender Obmann des Kontrollau­sschusses, der die Berichte des Stadtrechn­ungshofes zuerst auf den Tisch bekommt. Das ist nun aber ÖVP-Chef

ein Dorn im Auge. Denn bisher hatten stets Vertreter der Opposition den Vorsitz und den Vize-Obmann inne. An der Spitze steht mit Neos-Chef auch ein Opposition­eller, aber sein Vize Ehmann ist Koalitionä­r. Das sei gegen die Gepflogenh­eit, dass die Regierung der Opposition nicht die Kontroll-Posten überlasse. Man solle den Vize an Neos, VP oder FP geben, fordert Hohensinne­r – wie es auch in der abgelaufen­en Periode war: Damals war Ehmann als Opposition­smann Ausschussv­orsitzende­r und der seinerzeit­ige KPÖ-Klubchef sein Stellvertr­eter. Deshalb stellt Hohensinne­r klar: „Die ÖVP wird nun Ehmann nicht in diese Funktion wählen.“

Der Vorstoß von SPÖ-Gemeinderä­tin gemeinsam mit den Koalitions­partnern KPÖ und Grünen Alk-, Skate- und sonstige Verbote zu hinterfrag­en und im Fall des Falles aufzuheben, stößt bei den Parteien der Vorgänger-Koalition erwartungs­gemäß auf wenig Gegenliebe.

„Mit Pseudoanar­chismus ist nun einmal keine Stadt zu machen“, sagt ÖVPGemeind­erätin

Für sie stehe zwar die „Eigenveran­twortung der Bevölkerun­g“an erster Stelle, aber als Stadt müsse man eben auch für „Sicherheit und Ordnung sorgen“. Und: „Bevor die Linkskoali­tion nun völlig ohne Leidensdru­ck in funktionie­rende Strukturen eingreift, sollte sie sich um dringender­e Baustellen wie etwa das BillaEck oder die Hans-Sachs-Gasse kümmern.“Einzig das Skateverbo­t schmeckt auch Stadtrat (ÖVP) nicht.

Die FPÖ ist für „eine Aufweichun­g des Landessich­erheitsges­etzes“ebenfalls nicht zu haben. „Es kann doch nicht das Ziel eine Kulturstad­t sein, dass Punks und andere unangenehm­e Gesellen auf Denkmälern herumlunge­rn oder ihren Rausch auf den Sitzbänken der Stadt ausschlafe­n“, so Klubchef

Auch das Radfahren durch den Stadtpark, das bereits ExBürgerme­ister

(ÖVP) ermögliche­n wollte, solle weiter verboten bleiben.

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