Für das Klima schwer verdaulich
Wie stark Ernährung die Treibhausgas-Emissionen beeinflusst.
Die globalen Auswirkungen unserer Essgewohnheiten sind jährlich für 26 Prozent der menschengemachten Treibhausgase verantwortlich. Diese Emissionen würden signifikant sinken, wenn sich alleine die Bevölkerung einkommensstarker Länder vegetarisch oder vegan ernähren würde. Denn dort landen Fleisch und andere tierische Lebensmittel, deren Herstellung eine deutlich schlechtere Klimabilanz hat als die von pflanzlichen, deutlich häufiger auf dem Teller als in ärmeren. Das zeigt eine Studie im Fachmagazin „Nature Food“von einem internationalen Forscherteam, darunter auch Martin Bruckner von der Wirtschaftsuniversität Wien (WU). Es würden allerdings nicht nur bei der Produktion Treibhausgase eingespart werden, sondern die ökologische Wiederherstellung der Flächen, auf denen heute Tiere für den Verzehr gezüchtet werden, hätte das Potenzial, den Emissionsausstoß so zu reduzieren, dass wohlhabende Staaten nur durch diese Maßnahme das 1,5Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens erreichen würden. Laut Berechnung der Wissenschaftler könnte Land, das durch die Reduzierung des Konsums von Fleisch- und Milchprodukten sowie Eiern wieder frei wird, nämlich die 81-fache Menge der jährlichen TreibhausgasEmissionen der gesamten Agrarproduktion für reiche Länder speichern. Die positiven Auswirkungen auf die Klimakrise wären aber noch deutlich höher: Nicht miteinberechnet sind nämlich die zusätzlichen Emissionen, die durch den Wegfall von Transportwegen, Verpackungsherstellung oder etwa dem Verkauf der tierischen Produkte eingespart werden können.