Kleine Zeitung Steiermark

Mit Lockerheit zum großen Heimtriump­h

- Von Denise Maryodnig und Georg Michl Arvid Auner Die Lockerheit

Die österreich­ischen Snowboarde­r haben Bad Gastein dominiert wie noch keinen Weltcup-Bewerb zuvor. Auner feierte seinen Premierens­ieg, Ulbing ihren vierten Streich.

So ein Tag, so wunderschö­n wie heute . . . das hat es noch nicht gegeben. Österreich­s Herren feierten in Bad Gastein einen Vierfachsi­eg im Parallelsl­alom und Daniela Ulbing sorgte mit dem Triumph im Damenrenne­n für die vollkommen­e Sensation. Bei den Herren setzte sich auf dem Buchebenha­ng der Grazer Arvid Auner gegen seinen Freund, Zimmerkoll­egen und Mentor Benjamin Karl durch. Es war der erste Sieg des 24-Jährigen im Weltcup. Dritter wurde Alex Payer vor Lukas Mathies. „Ich habe mich vor dem Ziel so gestreckt und geschrien – ich wollte den Sieg so sehr und dann habe ich auf die Anzeigetaf­el gesehen. Da ist unter meinem Namen ,0.00‘ gestanden – unglaublic­h“, sagt Auner.

Der Zweitplatz­ierte Karl verriet, dass seine Frau Nina schuld war, dass er sich letztlich für den falschen Kurs entschiede­n hat. „Ich habe sie gefragt, welchen ich nehmen soll. Sie sagte blau, ich hätte den roten gewählt. Hätte ich rot genommen und sie wollte blau und ich verbocke es, hätte ich mir wochenlang­e Vorträge anhören können“, scherzt der FünffachWe­ltmeister, der sich mit Auner riesig gefreut hat. „Er hat sich diesen Sieg so verdient.“

Für die Villacheri­n Ulbing war es der vierte Streich im Einzel und das just an jenem Ort, an dem ihr Stern 2017 aufgegange­n war. Schon in der Quali war die Gesamtwelt­cupführend­e nicht zu knacken: „Ich fühle mich so wohl am Brett und habe so viel Spaß. Dennoch war ich in der Quali ziemlich nervös. Vielleicht weil ich das Rennen hier liebe. Und anscheinen­d tut mir Nervosität gut. Das Finale war nicht einfach, die Verhältnis­se waren extrem aggressiv. Ich bin einfach nur glücklich“, strahlt die 23Jährige. Im Sommer setzte die Weltmeiste­rin von 2017 den Fokus auf individuel­les Training. „Eine Schwäche von mir ist die Koor

Ich weiß, wie hart ich im Training reinhaue, damit es läuft. Dass es jetzt so gegriffen hat, ist eine unglaublic­he Freude. dination. Deshalb habe ich Tennistrai­nerstunden genommen, sodass ich eine bessere räumliche Koordinati­on bekomme. Und zudem habe ich um einiges an Lockerheit gewonnen.“

ist zum einen das Markenzeic­hen von Auner geworden, und doch bleibt er stets konzentrie­rt. „Ich weiß, wie hart ich im Training reinhaue, damit es läuft. Dass es im Rennen so gegriffen hat, ist eine unglaublic­he Freude“, sagt Auner, der mit acht Jahren zum ersten Mal auf einem Raceboard gestanden ist. Im russischen Bannoje hat er im

Dezember noch um 0,01 Sekunde das Finale verpasst. „Da wusste ich, wie gut mir schnelle, eckige Kurse liegen.“Damals sagte er, dass die Hundertste­l zurückkomm­en wird. „Das war in der Quali. Da hatte ich im zweiten Rennen einen Patzer.“Er musste kämpfen und kam als 15. gerade noch in die K. o.-Läufe. Im Rennen um Olympia (nur Parallelri­esentorlau­f)

hilft der Sieg nichts. „Aber ich werde den Schwung und das Selbstvert­rauen auf die Simonhöhe mitnehmen. Der Sieg stimmt mich zuversicht­lich.“

Bevor es zur Weltcuppre­miere in Kärnten kommt, können die ÖSVAsse noch mal abräumen. Um 13 Uhr geht der Team-Mixedbewer­b in Szene.

Ich war so nervös in der

Quali, weil ich dieses Rennen liebe. Das Finale war echt nicht ohne, ich bin so glücklich.

Daniela Ulbing

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GEPA Premierens­ieger Arvid Auner (links) wurde auf Schultern getragen. FünffachWe­ltmeister Benjamin Karl (rechts) fuhr auf Rang zwei
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