Gesten, Gegenwind und Kreativität
Wie Flasher mit gestengesteuerten Blinkern durchstarten will – und als Start-up den Chipmangel spürt.
Es ist eine Technologie, die den Alltag mit Rad oder EScooter deutlich erleichtern – und zugleich sicherer machen – soll. Das steirische Start-up Flasher entwickelt am Oberarm montierbare Blinker, die per Gestensteuerung aktiviert werden. So, dass Fahrerinnen und Fahrer beim Abbiegen die Hände nicht mehr vom Lenker nehmen müssen. Eigens entwickelte Algorithmen unterscheiden den bewussten Armschwenk von Vibrationen. Auch mit an Bord: ein eigener Jogging- Modus oder die Nacht-Variante mit Dauerlichtfunktion. Schon bald soll die patentierte Technologie auf den Markt kommen, im April will Flasher den Vorverkauf starten.
Die Vorbereitungen auf die Serienproduktion sind indes in Zeiten wie diesen besonders herausfordernd. Das hat mit globalen Entwicklungen zu tun, die sich selbst auf das junge Start-up auswirken. Egal ob „Federstahl, Kunststoffteile oder Elektronik– bei allen Komponenten kommt es zu Lieferverzögerungen“, erzählt Ines Wöckl, die Flasher mit Alexander Rech gründete. Bei einzelnen elektronischen Teilen liege die Lieferzeit gar bei „81
Wochen“. Auswege zu finden, ist kompliziert. Bei manch Zwischenhändler kosten Teile nicht einen, sondern 30 Euro – bei Chipfertigern müssen plötzlich viel größere Mengen angefragt werden. Ein heikles Unterfangen für ein Start-up, das vor dem Marktstart Verkäufe nur schwer einschätzen kann.
Kreativität ist gefragt, die modulare Bauweise ein Vorteil. So ersetzt Flasher einzelne Bauteile, deren Tausch nur einen „minimalen Programmieraufwand“nach sich ziehen. Optimismus ist trotz der Herausforderungen spürbar. „Der Marktstart wird jedenfalls spannend“, sagt Ines Wöckl.