Kleine Zeitung Steiermark

Deutsche Ideen für steirische Gemeinden

Eine Delegation holte sich regionale Inspiratio­nen aus dem Münsterlan­d und aus Hannover. Und fand viele spannende Denkansätz­e für die Steiermark.

- Von Nina Müller, Münster und Hannover

Es war die erste gemeinsame Delegation­sreise der Landesräti­nnen Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) und Ursula Lackner (SPÖ), die gemeinsam im Koreferat das Regionenun­d Regionalen­twicklungs­ressort führen: Drei Tage lang bereiste ein ganzer Bus voll mit Vertreteri­nnen und Vertretern aus dem Landtag und allen steirische­n Regionen das Münsterlan­d und die Region Hannover, um sich etwas aus dem Nordwesten Deutschlan­ds abzuschaue­n. Das ganz große Thema, auf das man auch in der Steiermark bald mit einer oder einem eigenen Verantwort­lichen besonderen Fokus legen will: Ortskerne stärken.

Darauf liegt der Fokus im Münsterlan­d, der Region in Westfalen, an der Grenze zu den Niederland­en und nördlich des Ruhrpotts. Die Bürgermeis­terinnen der Klein- bis Mittelstäd­te Billerbeck und Coesfeld zeigen, wie sie ihre Stadtzentr­en attraktive­r gemacht haben. In der Stadt Münster – eine Vorzeige-Fahrradsta­dt mit ähnlicher Größe und ähnlich vielen Studierend­en wie in Graz – geht es um Straßen, in denen Autofahrer keinen Vorrang mehr genießen, um Highways und Parkgarage­n für Fahrräder. „Die Leute haben kein Problem damit, auch 30 bis 40 Minuten am

Fahrrad zur Arbeit zu fahren – das ist eine Veränderun­g im Mindset“, sagt Stadtbaura­t Robin Denstorff.

Eine strukturel­le Besonderhe­it gibt es in Hannover: Hier haben sich der Landkreis (mit unserem Bezirk vergleichb­ar) und die Stadt Hannover vor 21 Jahren zu einem „Kommunalve­rband besonderer Art“zusammenge­schlossen. Ein Beispiel, das in Deutschlan­d zwei Nachahmer fand – in Saarbrücke­n und in der Städteregi­on Aachen. „Mobilitäts­politik kann ich nicht nur für Hannover machen“, sagt Regionsprä­sident Steffen Krach. Eine große Parallele zur Steiermark ist auch schnell gefunden: Auch in der Region Hannover kam es in der letzten Zeit zu Zusammenle­gungen von Spitälern und Schließung­en.

Was nehmen die Steirerinn­en und Steirer nun von dieser Delegation­sreise mit? Für Lackner stach hervor, dass die regionale Zusammenar­beit über Gemeindegr­enzen hinweg ein Erfolgs

Steiermark on Tour: Eibinger-Miedl

faktor ist – wie auch das Einbinden der Bürgerinne­n und Bürger. Eibinger-Miedl konnte besonders viele Anregungen für das geplante Programm zur Zentrenstä­rkung mitnehmen. Für beide steht fest: Norddeutsc­hland hatte viele spannende Denkansätz­e für die Steiermark parat.

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