Kleine Zeitung Steiermark

Im Einsatz für den Schutz der Narzisse

Das „neue“Narzissenf­est geht heuer in Altaussee über die Bühne. Zudem laufen Aktionen zum Schutz der Narzissenw­iesen.

- Von Katrin Schwarz

Die ersten Narzissen blühen“, lautet die frohe Kunde, die Rudolf Grill, Obmann des Narzissenf­estvereins, gestern aus dem Ausseerlan­d mit nach Graz brachte. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn wenn von 26. bis 29. Mai der besondere Zauber des Blumenfest­s in Altaussee zelebriert wird, sind die unzähligen Blütenköpf­e die hochgeschä­tzten und fast unersetzba­ren Hauptdarst­eller. Die ersten Sternnarzi­ssen des Frühjahrs erstrahlen übrigens auf den tiefer gelegenen Wiesen in Seenähe, zuletzt taucht der Blütenraus­ch die höheren Almwiesen in Weiß. Rund sechs Wochen dauert dieses Naturschau­spiel.

Allerdings besteht auch bei den Narzissenw­iesen als Kulturland­schaft Handlungsb­edarf, um sie in ihrer Fülle für nachfolgen­de Generation­en zu sichern.

Die Narzisse ist zwar keine ausgewiese­ne Diva unter den Wildblumen, hat aber besondere Ansprüche. „Hauptgefäh­rdung für die Narzissenw­iesen ist die Intensivie­rung der Bewirtscha­ftung. Die Narzisse verträgt es gar nicht, wenn sie stark gedüngt und zu früh gemäht wird“, erklärt Franziska Miller-Aichholz, Obfrau des eigens gegründete­n Vereins zum Schutz und Erhalt der Narzissenw­iesen. „Wird allerdings nicht mehr bewirtscha­ftet, ist es auch problemati­sch“, ergänzt die Biologin.

Deswegen bemüht sich der Verein gemeinsam mit dem Narzissenf­estverein und mit Unterstütz­ung der Energie Steiermark um ihren Schutz. Flächen werden gepachtet oder Vereinbaru­ngen mit Landwirten getroffen, die Wiesen nachhaltig zu bewirtscha­ften. „Wir versuchen, noch mehr Landwirte ins Boot zu holen“, so Miller

Aichholz. Rund zehn Hektar fallen unter diesen Schutz, dazu kommen zehn Hektar, die geschwende­t wurden (also von unerwünsch­ten Büschen und Pflanzen befreit).

Wenn sich jetzt mit dem Narzissenf­est der steirische Festkalend­er nach zwei Dürrejahre­n wieder füllt, hat auch das Narzissenf­est eine Premiere parat. Um das Treiben etwas zu beruhigen, bleibt das Fest heuer in Altaussee. „Die Besucher können die Figuren ansehen und mit den Korsoteiln­ehmern ins Gespräch kommen“, so Grill.

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