Österreich telefonierte 25 Milliarden Minuten
Ein Land hängt am Smartphone. Heuer werden 100-mal so viele Daten übertragen wie 2012.
Matthias Baldermann, Technikvorstand beim Mobilfunker Drei, hatte am Donnerstag viel Wachstum im Gepäck. Als aktuellem Präsidenten des „Forum Mobilkommunikation“, einer Interessenvertretung der Mobilfunk-Unternehmen, oblag es ihm, aktuelle Zahlen zum Mobilfunk in Österreich weiterzugeben.
Und die haben es in sich: So zirkulieren im Land mittlerweile 20,8 Millionen SIM-Karten. Also um 2,6 Millionen mehr als noch vor einem Jahr. Besonders bemerkenswert: Mehr als acht Millionen SIM-Karten werden heute ausschließlich für Sensorik oder das Internet der Dinge verwendet, kommunizieren also von „Maschine zu Maschine“(M2M).
Zugleich sorgte der Ausbruch des Coronavirus für eine Renaissance der Telefonie. 2020 etwa wurden mit 29,1 Milliarden Minuten um rund sieben Milliarden Minuten mehr mobil telefoniert als im langjährigen Schnitt. Und der Effekt hallt nach. Auch 2021 griffen die Österreicherinnen und Österreicher noch immer überdurchschnittlich oft zum Hörer und telefonierten knapp 25 Milliarden Minuten.
Exorbitant liest sich die Entwicklung bei den Datenvolumina. 2021 wurden um fast eine Milliarde mehr Gigabyte übertragen als 2020, in Summe wanderten 3,8 Milliarden Gigabyte durch das heimische Mobilfunknetz. 2022 werden vermutlich mehr als 100-mal so viele Daten wie vor 10 Jahren übertragen. Rechnet man den Verbrauch auf eine ProKopf-Zahl herunter, liege Österreich damit in den „weltweiten Top fünf “, wie Baldermann erklärt.
Technologisch treibt die heimische Mobilfunkindustrie den Ausbau des neuen Standards 5G voran. Die technische Abdeckung mit 5G liege im Land zurzeit bei 67 Prozent der Bevölkerung, lässt FMK-Geschäftsführerin Margit Kropik wissen. Markus Zottler