Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

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Aus dem Marmorsaal im Hotel Imperial am Wiener Ring wurde das Caffè Greco – Ingeborg Bachmanns Lieblingsk­affeehaus in Rom. Hektisch wuseln Kamera-, Licht- und Tonleute unter Lustern herum. Hier entsteht die internatio­nale Koprodukti­on „Bachmann und Frisch“mit dem Budget von mehr als acht Millionen Euro. Vicky Krieps verkörpert die Literatin, die an der Beziehung zum Autor Max Frisch (Ronald Zehrfeld) zerbrochen ist. In der Drehpause gibt uns Margarethe von Trotta ein Interview. geb. am 21. 2. 1942 in Berlin. Schauspiel­erin, Regisseuri­n. Filme: „Die bleierne Zeit“, „Rosa Luxemburg“, „Hannah Arendt“u. a.

Mal, dass sie glaubte, bei einem Mann auch Schutz zu finden. Er war Schweizer und strahlte aufgrund seiner Statur Stabilität und Erdhaftung aus. Sie glaubte wohl, dass sie dieser Mann frei sein lässt, sie nicht drängt, sie aber gleichzeit­ig schützt.

Sie sollte sich irren.

Er fühlte sich, glaube ich, überforder­t und hat sie verlassen. Das war eine Niederlage und hat ihr Leben zerstört. Sie sagte ja später auch, er sei ihr Mörder. Er dagegen sagte, er fühle sich befreit und hat dann noch drei Mal geheiratet, jeweils die Nächstjüng­ere: ein ganz normales Männerlebe­n.

Als ich mit den Recherchen anfing, dachte ich, dass der Verlag mir Einsicht in ihre Korrespond­enz mit Frisch gibt, die ist bekanntlic­h noch nicht erschienen. Ich habe bei all meinen Filmen über Rosa Luxemburg, Hannah Arendt und Hildegard von Bingen auf die Korrespond­enz zurückgrei­fen können. Das finde ich wichtig, denn man schreibt ja jedem Menschen anders. Ich kenne die Celan-Briefe und jene von

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Margarethe von Trotta,

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