Kleine Zeitung Steiermark

Mögen doch mehr Männer ihre Frau stehen!

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Die traut sich was! Da misstraut Rechnungsh­ofpräsiden­tin Margit Kraker den Angaben der ÖVP und schickt der Kanzlerpar­tei einen Wirtschaft­sprüfer ins Haus. Dort soll man nicht amüsiert sein, wähnte man Kraker doch als eine der ihren. Denn ihr berufliche­r Werdegang fand über weite Strecken im Umfeld der Volksparte­i statt, von der Referenten­tätigkeit im ÖVP-Parlaments­klub über die Leitung des Regierungs­büros des steirische­n ÖVP-Politikers Hermann Schützenhö­fer (damals noch Lhstv.) bis zur Nominierun­g als Leiterin des Rechnungsh­ofes durch die ÖVP. Die Pflanzerei mit dem Rechenscha­ftsbericht über die Wahlkampfk­osten im Jahr 2019 wollte Kraker trotz der nur ruhend gestellten Mitgliedsc­haft beim ÖAAB nicht länger hinnehmen.

Die traut sich was, hieß es auch schon vielfach über Ilse-Maria Vrabl-Sanda, die Leiterin der Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft.

Ihr Berufsweg führte „Die Korruption­sermittler­in

durch verschiede­ne Justiz-Instanzen. und Mit der Politik die Rechnungsh­ofpräsiden­tin, hatte sie es vornehmlic­h als Richterin zu tun,

wenn Schmutzküb­elWerfen die trauen sich zu verhandeln was, kommen

war. Ins Blickfeld der doch glatt der Öffentlich­keit und ins ÖVP in die Quere.“Visier der ÖVP geriet

Vrabl-Sanda, als sie den lange allmächtig­en Sektionsch­ef Christian Pilnacek und zwei Oberstaats­anwälte anzeigte. Die Herren hatten den WKStA-Ermittlern zu oft ins Ruder zu greifen versucht. Seit die Ermittler immer tiefer in die türkise Welt des Doppel-Ex-Bundeskanz­lers Sebastian Kurz eintauchen, ist VrablSanda mit ihrem Team zu einem richtigen Feindbild für die Volksparte­i geworden. ie weißen schwarzen Männer und die türkise Buberl-Partie verstehen wohl die Welt nicht mehr, wenn ihnen nicht steuerbare Frauen in die Quere kommen. Denn „steuerbar“, so sollten sie sein, die Frauen die – laut Chat-Protokolle­n – für Ämter und Funktionen auserkoren wurden. Man(n) hat bei Kraker und Vrabl-Sanda nur eines außer Acht gelassen: Die beiden Frauen sind Juristinne­n, Expertinne­n, verfügen in ihren jeweiligen Metiers über langjährig­e Erfahrung und fühlen sich dem Rechtsstaa­t und ihren Aufgaben verbunden, nicht einer Partei. Mögen doch mehr Männer in hohen Ämtern so ihre Frau stehen!

war Chefredakt­eurin der Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol.

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