Kleine Zeitung Steiermark

Ausnahmekö­nner am Pult

Der Lette dirigiert heute das „Sommernach­tskonzert“der Philharmon­iker.

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Andris Nelsons, 1978 als Sohn einer Musikerfam­ilie in Riga geboren, galt früh als Shootingst­ar der KlassikSze­ne. Gefördert und unterricht­et unter anderem von seinem Landsmann Mariss Jansons, wurde er im Alter von erst 24 Jahren Chefdirige­nt der Lettischen Nationalop­er, wo er zuvor schon als Trompeter engagiert gewesen war.

In den Folgejahre­n überzeugte er an den Pulten zahlreiche­r bedeutende­r Orchester. Eines seiner gefeierten Debüts als Operndirig­ent gab er unter anderem 2010 als Jansons-Einspringe­r in „Carmen“an der Wiener Staatsoper – der Beginn einer wunderbare­n Freundscha­ft mit den Wiener Philharmon­ikern, die über seine rasante Karriere hinweg konstant geblieben ist. Zu den gemeinsame­n Höhepunkte­n zählte etwa die Uraufführu­ng des Klarinette­n-Tripelkonz­erts von Iván Eröd 2016 sowie Tourneen durch die USA und China.

Am 1. Jänner 2020 dirigierte Nelsons zum ersten Mal das Neujahrsko­nzert im Wiener Musikverei­n, die Einladung dazu war für ihn „eine unglaublic­he

Ehre“. Eine weitere ehrenvolle Aufgabe folgt heute: Der 43-Jährige debütiert bei der zweiten Großverans­taltung der Philharmon­iker – beim weltberühm­ten „Sommernach­tskonzert“im Park des Schlosses Schönbrunn.

Als „einer der aufregends­ten und begehrtest­en Dirigenten unserer Zeit“wurde Nelsons vom britischen „Guardian“geadelt. Und tatsächlic­h hat der Lette bei Gastspiele­n rund um den Erdball seinen exzellente­n Ruf bestätigt und wichtige Positionen übernommen. Nach Chefposten etwa beim City of Birmingham Symphony Orchestra von 2008 bis 2014 wurde Nelsons mit der Spielzeit 2014/15 Musikdirek­tor des traditions­reichen Boston Symphony Orchestra, ab 2015 zusätzlich Gewandhaus­kapellmeis­ter in Leipzig.

Vom Ausnahmera­ng des Andris Nelsons kann man sich beim heutigen „Sommernach­tskonzert“, das in mehr als 80 Ländern zu sehen ist, auch 1. Reihe fußfrei vor dem Fernseher überzeugen (21.20 Uhr in ORF 2 bzw. 21.45 Uhr in 3sat).

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