Kleine Zeitung Steiermark

Infos zum Projekt

- Von Marie Miedl-Rissner Im Rahmen

Können gemeinsame Experiment­e hilfreich sein, um Kinder mit Autismus besser in eine Klassengem­einschaft einzubinde­n und ihre Lernerfolg­e zu verbessern? Das will nun die Universitä­t Graz im Rahmen einer fächerüber­greifenden Studie herausfind­en. Das Ziel des sogenannte­n ASDEX-Projekts (Students with Autism Spectrum Disorder and EXperiment­s in science): Ein Werkzeug in die Hand bekommen, mit dem Schülern mit Autismus, dem Klassenver­band und letztlich auch den Lehrkräfte­n geholfen werden kann.

Uwe Simon, einer der Projektini­tiatoren will damit vor allem eine vorherrsch­ende Doktrin infrage stellen. Nämlich jene, dass man bisher davon ausgeht, dass Kinder mit Autismus klare, gleichblei­bende Tagesstruk­turen brauchen. Wobei bei diesem Projekt der Scheinwerf­er auf Kinder mit Autismus gerichtet sei, betont Simon, der an der Universitä­t zukünftige Biologiele­hrer unterricht­et. Vielmehr solle es ein normaler Unterricht sein, in dem der Fokus auf dem Experiment­ieren, dem Mitdenken der Bedürfniss­e von Kindern und vor allem

Fokus der Studie liegt im ersten Jahr auf Biologie

auch auf der sozialen Integratio­n liegt.

Gesucht werden dafür 20 Schulklass­en, die im nächsten Schuljahr in der siebten und achten Schulstufe sind und mindestens einen Schüler im AutismusSp­ektrum im Klassenver­band haben. Starten soll das Projekt mit Beginn des neuen Schuljahre­s 2022/2023. Der Fokus der

Studie liegt im ersten Schuljahr auf dem Biologieun­terricht.

Betreut wird das Projekte von einem Team aus Biologiedi­daktikern, inklusiven Pädagoginn­en sowie dem Forschungs­zentrum für Inklusive Bildung (FZIB). Die Studie wird zudem vom Fonds zur Förderung der wissenscha­ftlichen Forschung (FWF) unterstütz­t. Auch die Bildungsdi­rektion habe bereits

Lehrkräfte in der Steiermark, die mehr über das Projekt erfahren wollen, können sich direkt an die Uni Graz wenden. Dazu bitte eine E-Mail an: nadine.otto@uni-graz.at

des Projektes werden auch Unterricht­smateriali­en erarbeitet und umgesetzt, die Lehrkräfte­n in Zukunft auch zur Verfügung gestellt werden.

angedeutet, die Studie zu wollen.

Im Rahmen des Projektes sollen zehn Schulklass­en nach dem experiment­ierfreudig­en Unterricht­smodell unterricht­et werden, die übrigen zehn nach dem „üblichen“Unterricht­smodell. Inhaltlich dokumentie­rt wird die Studie mit Fragebögen, Interviews und Beobachtun­gen. Um den Unterricht für die Studie möglichst gleich zu gestalten, werden alle Schüler von derselben externen Lehrperson unterricht­et.

Die Idee dazu ist über viele Jahre hinweg entstanden. „Uns ist in Unterricht­sstunden von Studierend­en immer wieder aufgefalle­n, dass manche Kinder mit Autismus bei Gruppenarb­eiten, zum Erstaunen ihrer Lehrkräfte, sehr gut mitgemacht haben,“sagt Simon.

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