Infos zum Projekt
Können gemeinsame Experimente hilfreich sein, um Kinder mit Autismus besser in eine Klassengemeinschaft einzubinden und ihre Lernerfolge zu verbessern? Das will nun die Universität Graz im Rahmen einer fächerübergreifenden Studie herausfinden. Das Ziel des sogenannten ASDEX-Projekts (Students with Autism Spectrum Disorder and EXperiments in science): Ein Werkzeug in die Hand bekommen, mit dem Schülern mit Autismus, dem Klassenverband und letztlich auch den Lehrkräften geholfen werden kann.
Uwe Simon, einer der Projektinitiatoren will damit vor allem eine vorherrschende Doktrin infrage stellen. Nämlich jene, dass man bisher davon ausgeht, dass Kinder mit Autismus klare, gleichbleibende Tagesstrukturen brauchen. Wobei bei diesem Projekt der Scheinwerfer auf Kinder mit Autismus gerichtet sei, betont Simon, der an der Universität zukünftige Biologielehrer unterrichtet. Vielmehr solle es ein normaler Unterricht sein, in dem der Fokus auf dem Experimentieren, dem Mitdenken der Bedürfnisse von Kindern und vor allem
Fokus der Studie liegt im ersten Jahr auf Biologie
auch auf der sozialen Integration liegt.
Gesucht werden dafür 20 Schulklassen, die im nächsten Schuljahr in der siebten und achten Schulstufe sind und mindestens einen Schüler im AutismusSpektrum im Klassenverband haben. Starten soll das Projekt mit Beginn des neuen Schuljahres 2022/2023. Der Fokus der
Studie liegt im ersten Schuljahr auf dem Biologieunterricht.
Betreut wird das Projekte von einem Team aus Biologiedidaktikern, inklusiven Pädagoginnen sowie dem Forschungszentrum für Inklusive Bildung (FZIB). Die Studie wird zudem vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt. Auch die Bildungsdirektion habe bereits
Lehrkräfte in der Steiermark, die mehr über das Projekt erfahren wollen, können sich direkt an die Uni Graz wenden. Dazu bitte eine E-Mail an: nadine.otto@uni-graz.at
des Projektes werden auch Unterrichtsmaterialien erarbeitet und umgesetzt, die Lehrkräften in Zukunft auch zur Verfügung gestellt werden.
angedeutet, die Studie zu wollen.
Im Rahmen des Projektes sollen zehn Schulklassen nach dem experimentierfreudigen Unterrichtsmodell unterrichtet werden, die übrigen zehn nach dem „üblichen“Unterrichtsmodell. Inhaltlich dokumentiert wird die Studie mit Fragebögen, Interviews und Beobachtungen. Um den Unterricht für die Studie möglichst gleich zu gestalten, werden alle Schüler von derselben externen Lehrperson unterrichtet.
Die Idee dazu ist über viele Jahre hinweg entstanden. „Uns ist in Unterrichtsstunden von Studierenden immer wieder aufgefallen, dass manche Kinder mit Autismus bei Gruppenarbeiten, zum Erstaunen ihrer Lehrkräfte, sehr gut mitgemacht haben,“sagt Simon.
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