Der größte Zinsschritt seit fast 30 Jahren
Um 0,75 Prozent, Fed will noch nachlegen.
Die US-Notenbank setzte am Mittwoch ein deutliches Signal und erhöhte den Leitzins ein weiteres Mal – um 0,75 Prozentpunkte auf eine Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent. Es handelt sich um den größten Zinssprung seit 1994. Allerdings kommt dieser Schritt nicht unerwartet, nachdem die US-Inflation zuletzt auf 8,6 Prozent gestiegen war. Die Währungshüter signalisierten, dass sie dieses Jahr noch nachlegen wollen. Für das Jahresende peilen sie im Schnitt ein Zinsniveau von 3,4 Prozent an. Europas Währungshüter stemmen sich indes gegen die Unruhe an den Finanzmärkten. Die Notenbank beschleunige die Arbeiten an einem neuen Anti-Kriseninstrument, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) nach einer kurzfristig anberaumten Sondersitzung des EZB-Rates mit. In den vergangenen Tagen waren die Zinsen an den Kapitalmärkten stark gestiegen, während sich die Stimmung an den Aktienmärkten verschlechterte. Um sicherzustellen, dass die gerade erst beschlossene Straffung der ultralockeren Geldpolitik hochverschuldete Eurostaaten nicht zu sehr belastet, will die EZB Gelder aus auslaufenden Anleihen des Corona-Notkaufprogramms PEPP flexibel wieder investieren. Das könnte Ländern wie Italien helfen, die Investoren wieder deutlich höhere Zinsen für Staatsanleihen bieten müssen.