Massiver Umbau führt wieder auf Erfolgsspur
Mautsystemanbieter macht wieder Gewinn.
Wenn man ein Team auf der Gewinnerstraße nie wechseln soll, kann sich das umgekehrt aber auszahlen. Der Industrielle Georg Kapsch hat im Vorjahr an vielen Stellen kräftig ins Lenkrad der Kapsch TrafficCom gegriffen und sieht dafür jetzt Erfolge. Die Freude über den Turnaround
2021/22 ist groß, das Betriebsergebnis (Ebit) ist mit elf Millionen Euro positiv, eine Verbesserung um 134 Millionen Euro bei 520 Millionen Euro Umsatz. Nur ein hoher Steueraufwand brachte unter dem Strich noch 9,3 Millionen Euro Verlust.
Klaren Erfolg hatte Kapsch auch mit der Klage in Deutschland, wo der Mautsystemanbieter mit Partnern um einen Großauftrag umgefallen ist. Recht bekommen hat Kapsch bereits, nur der Betrag ist noch offen. Geklagt wurde auf 560 Millionen Euro.
Entscheidender dürfte sein, dass bei Kapsch die Technik neu aufgestellt und neue Produkte entwickelt wurden. Beim Arbeiten außerhalb des Büros sieht sich Kapsch heute als Vorreiter. Mitarbeiter werden zudem noch stärker als bisher am Firmenerfolg beteiligt.
Der Umbau brachte die Abspaltung des Bahntechnik-Teils, Kari Kapsch hat keine Funktionen mehr in der TrafficCom, auch der Finanzchef ging. Georg Kapsch sieht eine Kultur der Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor an: „Wir haben jetzt ein tolles Team, in dem sich die Menschen einander global helfen.“Zwei Frauen bekleiden jetzt Top-Positionen und leiten das Europa- und das Nordamerika-Geschäft.
Hauptsorge Kapschs sind aktuell die Lieferengpässe bei elektronischen Bauteilen. Komme es ganz schlimm, müsse man die Produktion einstellen.
Georg Kapsch