Durch die Luft zum großen Erfolg
Die Cheerleaderinnen der Graz Giants gehen bei den Sport Austria Finals als Titelverteidiger ins Rennen. Zwei von ihnen holten im Nationalteam WM-Gold.
Stars wie Miley Cyrus, mehrere US-Präsidenten, darunter George W. Bush oder Ronald Reagen, sowie Tausende Athletinnen und Athleten rund um den Globus hatten beziehungsweise haben dieselbe große Leidenschaft: Cheerleading. Der US-Sport erfreut sich hierzulande immer größerer Beliebtheit und sorgte in den vergangenen Monaten auch für ordentlich Aufsehen. Bei der Weltmeisterschaft im US-amerikanischen Orlando holte sich Team Austria die Goldmedaille, was den Aufstieg in die Königsklasse der besten Nationen bedeutet. „Das war eine unglaubli
Erfahrung, die ganze Reise, mit all den Eindrücken und dann gehst du raus auf die Matte und holst Gold“, erklärt Beyonce Osahon, eine der zwei Steirerinnen im Nationalteam.
Gemeinsam mit ihrer gleichaltrigen Kollegin Emma Maierhofer krönte sie sich mit gerade einmal 15 Jahren zur Weltmeisterin. Kaum verwunderlich, bildete das steirische Duo die Fraktion „Nesthäkchen“innerhalb des Teams. Bei einer Vorausscheidung qualifizierten sich sie sich für die nationale Auswahl. „Da musst du 100 Prozent geben und dich beweisen, das hast du immer im Hinterkopf. Dass es dann tatsächlich geklappt hat, war natürlich un
sagt Maierhofer, die bei den Graz Giants wie auch im Nationalteam als Flyer, wie der Name schon verrät, durch die Luft fliegt. Dafür hat sie beste Voraussetzungen. „Ich habe zum Glück keine Höhenangst, das wäre sonst ein bisschen schwierig“, scherzt sie.
Ihre Teamkollegin Osahon bildet als Base das standhafte Fundament einer jeden Pyramide. „Mittlerweile mache ich diesen Sport seit zehn Jahren, mit kommender Saison beginne ich sogar als Trainerin. Da hat man dann schon eine gewisse Erfahrung“, verrät die 15-jährige Schülerin. Ganz einfach heruntergebrochen, geht es im Cheerche leading vor allem um die ideale Zusammensetzung verschiedener Sportarten wie Bodenturnen, Akrobatik und Tanz. Diese „Routine“, so wird das erstellte Programm genannt, versuchen die Teams dann in exakt 2 Minuten und 15 Sekunden perfekt auf der Matte umzusetzen. „Das ist natürlich ein Druck, wenn du im Jahr nur wenige Meisterschaften hast und dort dann auf die Sekunde genau funktionieren musst“, weiß auch Katharina Windisch, Trainerin bei den Giants in Graz. Mit insgesamt 130 Athletinnen und 27 Coaches sind die Giganten einer der Vorzeigevereine in Österreich.
Dabei spielt die AmericanFootball-Mannschaft der Steiglaublich“,
rer nur bedingt eine Rolle, wie Maierhofer erklärt: „Ich bin Cheerleaderin, weil ich den Sport liebe, das Tanzen, die Akrobatik, und mache es nicht für die Footballer. Es ist ein eigenständiger Sport und als dieser soll er auch wahrgenommen werden.“
Denn Klischees aus Film und Fernsehen treffen überhaupt nicht zu, stehen die Cheerleader der Giants drei- bis viermal pro Woche in der Halle zum Training. „Da brauchst du schon ein gewisses Zeitmanagement. Mit der Schule nebenbei gehen sich da nicht mehr viele Hobbys aus“, weiß Osahon, die über ihre Schwester zum Cheerleading kam. Während auf Nationalteam-Ebene die Weltmeisterschaft das große Ziel ist, wollen die Giants auf Vereinsebene bei der Europameisterschaft in zwei Wochen überzeugen. Als einer von zwei österreichischen Vertreten haben sich Maierhofer, Osahon und Co qualifiziert.
Die Sport Austria Finals kommen da gerade recht. „Es ist richtig cool, dass wir in Graz bleiben können und dieses Mal auch vor Publikum auftreten. Als Titelverteidiger werden wir natürlich wieder alles geben“, gibt Trainerin Windisch vor. Zu bestaunen gibt es den spektakulären Mix aus Akrobatik, Turnen und Tanz am Samstag in der Liebenauer Eishalle.