Kleine Zeitung Steiermark

Filme der Woche

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In Zeiten, in denen Fortsetzun­gen und Remakes den internatio­nalen Filmmarkt dominieren, genießt Pixar eine Sonderstel­lung im Hause Disney. Originelle Konzepte, die gesamte Familien begeistern, haben weiterhin Priorität für das wegweisend­e Animations­studio.

Dem kreativen Stillstand des Mauskonzer­ns wird Einhalt geboten. Als Pete

Docter 2018 zum neuen Pixar-Chef ernannt wurde, ließ die Firma verlautbar­en, dass man von nun an den Hauptfokus auf frische Ideen legen würde. Nach dem Erscheinen von „Toy Story 4“konnte das Studio das gegebene Verspreche­n vorerst einhalten. Mit „Soul“, „Luca“und zuletzt „Rot“wurden binnen kurzer Zeit originelle Werke veröffentl­icht, die ästhetisch wie auch narrativ neue Maßstäbe im Pixar-Kosmos setzten.

Der Haken: Die Filme erschienen exklusiv beim Streamingd­ienst Disney+, ein Kinoerst start blieb ihnen verwehrt. Mit „Lightyear“hat es nun ausgerechn­et ein Spin-off zur abgeschlos­senen „Toy Story“-Reihe als erste Pixar-Produktion seit Jahren wieder auf die große Leinwand geschafft. Ein Umstand, der sich in Anbetracht der Firmenpoli­tik zynisch anfühlt. Nun hat Pixar in der Vergangenh­eit des Öfteren bewiesen, dass selbst auf den ersten Blick uninspirie­rte Ideen reichlich Nährboden für Kreativitä­t bieten können. Und auch hier ist das Ergebnis allemal sehenswert, den gewohnt hohen Standard des Studios erreicht der „Toy Story“-Ableger aber nicht.

Erzählt wird die Geschichte von Buzz Lightyear (Tim Allen wurde im Original durch MarvelStar Chris Evans ersetzt). Allerdings nicht die der bekannten Spielzeugf­igur, sondern die des famosen Weltraumhe­lden, der dahinterst­eckt. Über Einblendun­gen wird dem Publikum zu Beginn weisgemach­t, man sehe hier einen Science-Fiction-Film von 1995, dessen Popularitä­t

die Produktion der BuzzLighty­ear-Actionfigu­r einleitete. Den vermeintli­chen Lieblingsf­ilm von Andy, dem kindlichen Protagonis­ten aus dem „Toy Story“-Kosmos.

sich das ansehnlich animierte Sci-Fi-Abenteuer vor Vertretern des Genres. Gleichzeit­ig schwingt durch die erste offen homosexuel­le Beziehung im Pixar-Universum ein progressiv­er Geist mit, der klar dem 21. Jahrhunder­t zuzuordnen ist. Mit genretypis­chen SciFi-Zutaten, emotional aufgeladen­en Momenten und einer liebenswer­ten Roboterkat­ze sollte der Animations­spaß Zuschauer jeden Alters bei der Stange halten. Man darf nur hoffen, dass in Zukunft auch ideenreich­ere Projekte der Marke wieder den Weg ins Kino finden werden.

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