„Betten auf der Intensiv voll belegt“
Intensivstationsleiterin Tina Muhr über Phasen ohne Covid-19-Patienten, aber eine voll belegte Station. Über Personalmangel und den vierten Stich.
Die Intensivstation am LKH Graz II West gilt seit 2020 als „die Covid-Intensivstation“im Bundesland. Wie ist die Lage derzeit?
TINA MUHR: Wie schon vor der Covid-19-Pandemie ist unsere Intensivstation mit Nicht-Covid-Patienten voll belegt. Patienten mit Hauptdiagnose Covid-19 sind derzeit selten – Covid ist meistens eine Zusatzdiagnose im Rahmen einer anderen internistischen intensivpflichtigen Erkrankung wie zum Beispiel einem akuten Herzinfarkt.
Bezüglich Covid ist die Situation entspannter, aber die Betten sind ja nicht frei, sondern mit Nicht-Covid-Patienten belegt. Der Personalmangel ist an allen Ecken und Enden spürbar. Es mangelt in der Pflege, in der Intensivpflege und an ärztlichem Personal.
Haben nach der letzten Welle mehr Kollegen aufgehört bzw. sich versetzen lassen?
Nein, wir haben ein sehr gutes Team, das zusammenhält. Es gibt wirklich jeder sein Bestes. Fluktuation gibt es freilich immer wieder, dafür gibt es viele Faktoren.
Den Salzburger Landeskliniken war es heuer im Mai eine Erfolgsmeldung wert, als der letzte Covid-19-Intensivpatient entlassen werden konnte. Gab es das je bei Ihnen?
Es gab Zeiten, als wir keine Covid-19-Patienten hatten. Aber wie gesagt: Die Intensivbetten sind ja dennoch mit Nicht-Covid-Patienten belegt.
Was lässt sich über den „typischen“Coronapatient auf Ihrer Intensivstation derzeit sagen?
Es sind Erwachsene aller Altersgruppen. Meistens sind es Akutfälle nach Infarkt, Nierenversagen etc., die intensivmedizinisch betreut werden müssen. Und Covid ist häufig eine Zufallsdiagnose.
Die Omikron-Subvariante BA.5 breitet sich aus, steht der Steiermark wieder eine Welle bevor?
In Portugal oder zuletzt in Deutschland steigen die Fallzahlen. Ich nehme an, dass die Steiermark da keine Ausnahme sein wird. Zu hoffen ist, dass die Mutationen einen nicht so schweren Verlauf wie zum Beispiel bei der Delta-Variante nach sich ziehen.
Gibt es für die Behandlung mittlerweile neue Medikamente bzw. Therapien?
Die gibt es – für Patienten zu Be