Auch nach Österreich fließt weniger Gas
Mehrere europäische Länder betroffen, Versorgung laut OMV derzeit sichergestellt.
Von den mittlerweile seit mehreren Tagen reduzierten Gaslieferungen aus Russland durch die Ostseepipeline Nord Stream bleibt auch Österreich nicht verschont. Die OMV meldete eine Reduktion der Lieferungen – gestern im Ausmaß von rund einem Drittel. Die Versorgung der Kunden sei aber nicht in Gefahr, wurde mitgeteilt. Auch das Energie- und Klimaministerium sah keine Anzeichen eines Lieferstopps, man überwache die Situation aber genau. In Europa sind auch Deutschland, Tschechien, Frankreich und Italien von der Lieferreduktion betroffen. Die europäischen Gaspreise stiegen schlagartig um mehr als 22 Prozent.
Bei der OMV wird betont, dass man diese Mengen, „sofern aufgrund des geringeren Gasbedarfs überhaupt notwendig, durch Speichermengen und Mengen vom Spotmarkt ersetzen“werde. „Die Versorgung unserer Kunden ist derzeit sichergestellt.“Die Aktie der OMV, die nach dem Unfall und den mehrwöchigen Reparaturarbeiten in der Raffinerie Schwechat ohnehin unter
Druck steht, schmierte gestern – in einem insgesamt sehr schwachen Aktienmarkt – um weitere 6,28 Prozent ab.
Die russische Gazprom hatte in dieser Woche bereits zwei Tage lang Gaslieferungen durch Nord Stream zurückgefahren und zur Begründung auf Verzögerungen bei der Reparatur von Gaskompressoren verwiesen. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck ortet „eine politische Motivation“. Es sei offenkundig die Strategie, zu verunsichern und die Preise hochzutreiben. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies das zurück. Die Probleme hingen vielmehr mit den vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen zusammen. Auch Gazprom-Chef Alexej Miller sagte, zur Reparatur der Gaskompressoren fehlten wichtige Ersatzteile, die von Kanada wegen der bestehenden Sanktionen gegen Russland nicht geliefert werden könnten. Auch ein vorübergehender gänzlicher Lieferstopp über die Nord-Stream-1-Pipeline wurde nicht ausgeschlossen.