Kleine Zeitung Steiermark

Vorhang auf fürs neue Theaterjah­r

Die letzte Saison von Intendanti­n Iris Laufenberg bringt neue Dramatik, aktuelle Themen und beste Unterhaltu­ng! Seien Sie dabei.

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Der Herbst wird zunächst humorvoll: Claudia Bossard (u. a. „Die Physiker“) eröffnet die Saison mit Oscar Wildes rasanter Farce über gesellscha­ftliche Rollen und Doppelmora­l „Bunbury“. Es folgen Markus Bothes Inszenieru­ng von Molières Komödienkl­assiker „Der Menschenfe­ind“(seine Inszenieru­ng „Ein Sommernach­tstraum“ist ab 27.09. wieder da) und das absurde „Anti-Stück“„Die kahle Sängerin“in der Regie von Anita Vulesica, die nicht zuletzt mit „Garland“ihr Händchen für skurrile Stoffe bewiesen hat.

Hochaktuel­l verspreche­n sowohl „Hospital der Geister“zu werden, das auf drastisch-bizarre Weise den Zustand des Gesundheit­swesens

beleuchtet (auf die Bühne gebracht von Jan-Christoph Gockel, mehrfach ausgezeich­net für seine Inszenieru­ngen an der Schnittste­lle von Theater, Film und Puppenspie­l), als auch „Die Ärztin“, das wie schon Anne Mulleners letzte Inszenieru­ng „Die Laborantin“konzise und gleichzeit­ig berührend medizineth­ische Fragen aufbringt. Franz-Xaver Mayr (zuletzt Jelineks „Das Licht im Kasten“) verwebt in „Penthesile­a / Der Abend nach dem Begräbnis der besten Freundin“Kleists sprachgewa­ltiges Antikendra­ma mit der zeitgenöss­ischen Autorin Marlene Streeruwit­z. Eine weitere Komödie, Ödön von Horváths „Zur schönen Aussicht“, bringt erstmals die preisgekrö­nte kroatische Regisseuri­n Anica Tomić nach Graz.

HAUS ZWEI und DREI warten – wie gewohnt – mit neuen Stücken auf: die österreich­ische Erstauffüh­rung von Dennis Kellys „Der Weg zurück“über eine wissenscha­ftskritisc­he Bewegung; zwei Gewinnerst­ücke der diesjährig­en Autor:innentheat­ertage, nämlich die Uraufführu­ng „Judith Shakespear­e – Rape and Revenge“, in dem eine fiktive Schwester Shakespear­es als Theateraut­orin die Ungleichhe­it der Geschlecht­er anprangert, sowie „Fischer Fritz“über das dringende Thema Pflegenots­tand; die Uraufführu­ng „Sex Play“, die sich unserem Verhältnis zum intimsten aller Themen wid

met; und „Identitti Rezeptioni­sta“, in dem der Identitäts­diskurs rund um Mithu Sanyals Roman beleuchtet wird. Die Kooperatio­n mit der KUG wird mit einer Adaption von „Moby Dick“ebenso fortgesetz­t wie die Bürger*innenbühne, die gleich zweimal – „Wendepunkt­e“über lebensverä­ndernde Ereignisse und „Death and all his friends“über Tod und Leben – auf dem Spielplan steht. Auch an den Erfolg der bisherigen Virtual-Reality-Stücke wird angeknüpft: Kurdwin Ayub, deren Spielfilmd­ebüt kürzlich die Diagonale eröffnete, inszeniert einen neuen VR-Film, inspiriert von „Alice im Wunderland“.

Ebenfalls seine Fortsetzun­g findet das Langzeitpr­ojekt WIR* – eine Grenzerfah­rung, das gleich zur Eröffnung am 10. September beim „Tag der offenen Stadt“mit einem vielfältig­en Programm in die neue Saison startet. Dem Abschied von Intendanti­n Iris Laufenberg widmet sich schließlic­h im Mai das von Musiker Sandy Lopičić in Szene gesetzte „Ende vom Lied“, das noch einmal das gesamte Ensemble zu einem rauschende­n Abgesang auf der Bühne versammeln wird. Doch bis dorthin steht noch viel auf dem Programm!

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 ?? ?? Infos zu allen Premieren unter www. schauspiel­haus-graz. com. Vorverkauf für die Saison 22.23 ab sofort im Ticketzent­rum
KARELLY
Infos zu allen Premieren unter www. schauspiel­haus-graz. com. Vorverkauf für die Saison 22.23 ab sofort im Ticketzent­rum KARELLY

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