Wo die Steirer heuer Urlaub machen

Trotz krisengeschüttelter Jahre und Teuerung lassen sich die Steirerinnen und Steirer heuer ihre verdiente Auszeit nicht nehmen. Wo es sie hinzieht und wieso es jetzt keine Schnäppchen mehr geben wird.

Sommer, Sonne, Strand und Meer. Was zwei Jahre lang nur eingeschränkt möglich war, wollen jetzt viele nachholen. Die Reiselust nimmt wieder zu, bestätigt Max Schlögl, Fachgruppenobmann der Reisebüros und Geschäftsführer bei Gruber Reisen: „Die Steirer sind heuer wie wahnsinnig auf Urlaub.“Selbst Teuerungen und der Kriegsausbruch können die Lust nicht bremsen.

Fleißig gebucht wurde zwar erst ab Februar, aber die Eingänge seien heuer sogar höher als vor der Pandemie, sagt Sc hlögl. A m liebsten

Euro pro Kopf ist laut ÖAMTC-Reisemonitoring das mittlere Urlaubsbudget der Österreicherinnen und Österreicher für den Sommerurlaub 2022. Die Gruppe der über 60-Jährigen hat dabei mit 1212 ein überdurchschnittliches Budget, während Familien mit Kindern mit circa 811 Euro pro Kopf auskommen müssen. fahren die Steirerinnen und Steirer nach Kroatien, Italien, Griechenland und Spanien in den Badeurlaub.

Das ergibt auch eine Umfrage von TUI Österreich: 92 Prozent der steirischen Urlauber wollen am Meer entspannen. 82 Prozent der Steirer gaben an, dass sie jedenfalls heuer in den Urlaub fahren wollen. Und dafür geben sie mehr aus als sonst: Laut TUI Österreich ist das Urlaubsbudget um 20 Prozent gestiegen. Das über die zwei Jahre angesparte Geld würden die Menschen jetzt für schönere Zimmer ausgeben, sagt Patrizia Weinberger von TUI. „Außerdem bleiben die Urlauber länger, statt sieben bis acht Tage durchschnittlich zehn bis elf Tage.“

Jene, die ihren Urlaub schon gebucht haben, müssen sich laut Weinberger und Schlögl keine Sorgen machen, dass Hotel oder Flug nachträglich teurer werden. Aber: „Rundherum wird man die Inflation spüren“, sagt Schlögl und meint damit etwa Restaurantbesuche und Lebensmit

Die Steirer sind heuer wie wahnsinnig auf Urlaub. Jeder will fahren. Schnäppchen wird es voraussichtlich keine mehr geben. Max Schlögl,

Gruber Reisen teleinkäufe im Urlaubsort. Nächstes Jahr erwartet er dann aber teurere Hotels und Fahrtpreise – wegen der steigenden Energiekosten.

Heuer „last minute“zu buchen, lohnt sich laut den Experten nicht. „Viele beliebte Baderegionen sind schon ausgebucht“, sagt Weinberger. Sie rät, jetzt noch zu buchen. „Günstiger wird es nicht mehr, die Schnäppchen wird es voraussichtlich nicht

geben, weil die Hoteliers ihre Zimmer sowieso loswerden“, sagt auch Schlögl.

Ganz getreu dem Motto „Zuhause ist es doch am schönsten“liegt auch die Steiermark selbst als Lieblingsurlaubsdestination bei den Steirerinnen und Steirern erfahrungsgemäß hoch im Kurs, heißt es bei Steiermark Tourismus. Deswegen wird es auch heuer wieder viele ins eigene Land ziehen. Die Pandemie hat zudem das Verhältnis zur Natur verändert, was sich auch im Urlaubsverhalten bemerkbar macht. In der Steiermark punkten vor allem Seen und Berge. Bei den Urlaubsaktivitäten stehen Wandern und Radfahren an erster Stelle.

„Der Juni mit seinen vielen Fenstertagen war gut gebucht, auch für den Sommer sieht es aktuell gut aus“, meint Erich Neuhold, Geschäftsführer von Steiermark Tourismus, zur aktuellen Buchungslage. Ausgebucht ist die Steiermark derzeit noch nicht. „Wir haben noch genügend freie Kapazitäten.“

Besonders gefragt sind Campingplätze und Urlaub am Bauernhof, auch ausgezeichnete Top-Betriebe sind wahre Urlaubsmagnete. „Viele Buchungen werden nach wie vor kurzfristig getätigt, was eine Prognose für den Sommer schwer macht“, meint Neuhold. Das Inlandsrekordergebnis vom Vorjahr mit 4.899.200 Übernachtungen in der Steiermark wird wohl schwer zu toppen sein. Die Steiermark punktet aber nicht nur bei den Steirern selbst, wie das Reisemonitoring des ÖAMTC ergab. Laut dieser Umfrage zieht es 56 Prozent zum Urlauben ins Ausland, 46 Prozent setzen auf Österreich als Urlaubsdestination. „Die Steiermark und Kärnten sind die beliebtesten Urlaubsziele innerhalb von Österreich“, so die ÖAMTC-Touristikerin Magdalena Draxler. Die beiden Bundesländer liegen gleich auf, je 21 Prozent der Befragten wollen ihren Österreichurlaub in der Steiermark oder in Kärnten verbringen.