Die Hauptarbeit des Arztes ist Bürokratie
wut muss dringend eingedämmt werden.“
Bürokratische Aufgaben würden „mindestens“zwei Drittel der Arbeit ausmachen. In den Anfängen haben sich Frühwirths Mutter und seine damals hochschwangere Frau die Arbeit in der Ordination aufgeteilt und „locker geschafft“. Heute hat Frühwirth, der mit seiner Familie am Klöchberg lebt, drei Assistentinnen. Ein Medikament bewilligen zu lassen, allein das könne schon zu einem großen Aufwand werden.
Er kritisiert die Unverhältnismäßigkeit zwischen Honorarhöhe und Verantwortung – zum Beispiel für eine Spritze. „Die Verantwortung dabei ist sehr groß. Sollte zum Beispiel ein sehr seltener Spritzenabszess entstehen, haften wir. Würde daraus ein Prozess folgen, wäre das eine Lawine.“Honorare seien so ausgelegt, dass man auf Masse setzen müsse. Rund 100 Patientinnen und Patienten betreut Frühwirth täglich. Deshalb kommt er zu dem Ergebnis: „Wir Ärzte verdienen gut, wir arbeiten aber auch wie Viecher.“
Es brauche mehr Unterstützung durch das System, will man junge Medizinerinnen und Mediziner für den Beruf des Hausarztes gewinnen. Und das ist oft ein schwieriges Unterfangen. Die Planstelle in Halbenrain ist schon nachbesetzt: Andreas Greimel wird dort am 1. Juli als Allgemeinmediziner übernehmen.
Und Frühwirth kann dem Beruf des Hausarztes auch viel Positives abgewinnen. „Ich wollte zwar am Anfang in einer Klinik arbeiten, aber das hat mir nicht gefallen. Als Landarzt kann ich für mich selbst arbeiten und entscheiden. Und es gefällt mir, wenn ich den Patienten selbst helfen kann.“
Auch die Arbeit mit den Menschen und was man zurückbekommt, haben ihm immer wieder Kraft gegeben: „Wenn sich jemand mit etwas Hausgemachtem bedankt und dich anlacht, weil du ihm erfolgreich geholfen hast.“Das Aufhören fällt ihm nicht schwer – aber ganz macht er das auch nicht. „Solange der liebe Gott mir meinen Verstand lässt“, möchte er nun als Privatarzt im Feld der Komplementärmedizin von zu Hause aus weiterarbeiten. „Ich werde nicht viele behandeln, sondern das aus reinem Spaß daran machen.“
Es ist oft vorgekommen auf den Konzerten der „Edlseer“, dass ihr Frontmann auf die Bühnenmode angesprochen wurde. „Ich habe damals selbst einige Trachtenstücke gezeichnet mit steirischem Panther oder Herz und die Leute haben mich gefragt: ,Wo kriege ich denn das?’ Und ich musste sagen ,gar nicht’.“Also entschlossen er und seine Frau Sylvia sich 2012, die „Hoamattracht“zu gründen.
Vier Mitarbeiter sind aktuell in der Hoamattracht angestellt, die von Sylvia Kristoferitsch geführt wird. Und auch hier war Corona eine schwere Prüfung. Aber jetzt geht es wieder sehr gut und wir haben eine Perspektive.“In dem Shop werden 90 Pro