Kleine Zeitung Steiermark

Die Hauptarbei­t des Arztes ist Bürokratie

- Fritz Kristoferi­tsch

wut muss dringend eingedämmt werden.“

Bürokratis­che Aufgaben würden „mindestens“zwei Drittel der Arbeit ausmachen. In den Anfängen haben sich Frühwirths Mutter und seine damals hochschwan­gere Frau die Arbeit in der Ordination aufgeteilt und „locker geschafft“. Heute hat Frühwirth, der mit seiner Familie am Klöchberg lebt, drei Assistenti­nnen. Ein Medikament bewilligen zu lassen, allein das könne schon zu einem großen Aufwand werden.

Er kritisiert die Unverhältn­ismäßigkei­t zwischen Honorarhöh­e und Verantwort­ung – zum Beispiel für eine Spritze. „Die Verantwort­ung dabei ist sehr groß. Sollte zum Beispiel ein sehr seltener Spritzenab­szess entstehen, haften wir. Würde daraus ein Prozess folgen, wäre das eine Lawine.“Honorare seien so ausgelegt, dass man auf Masse setzen müsse. Rund 100 Patientinn­en und Patienten betreut Frühwirth täglich. Deshalb kommt er zu dem Ergebnis: „Wir Ärzte verdienen gut, wir arbeiten aber auch wie Viecher.“

Es brauche mehr Unterstütz­ung durch das System, will man junge Medizineri­nnen und Mediziner für den Beruf des Hausarztes gewinnen. Und das ist oft ein schwierige­s Unterfange­n. Die Planstelle in Halbenrain ist schon nachbesetz­t: Andreas Greimel wird dort am 1. Juli als Allgemeinm­ediziner übernehmen.

Und Frühwirth kann dem Beruf des Hausarztes auch viel Positives abgewinnen. „Ich wollte zwar am Anfang in einer Klinik arbeiten, aber das hat mir nicht gefallen. Als Landarzt kann ich für mich selbst arbeiten und entscheide­n. Und es gefällt mir, wenn ich den Patienten selbst helfen kann.“

Auch die Arbeit mit den Menschen und was man zurückbeko­mmt, haben ihm immer wieder Kraft gegeben: „Wenn sich jemand mit etwas Hausgemach­tem bedankt und dich anlacht, weil du ihm erfolgreic­h geholfen hast.“Das Aufhören fällt ihm nicht schwer – aber ganz macht er das auch nicht. „Solange der liebe Gott mir meinen Verstand lässt“, möchte er nun als Privatarzt im Feld der Komplement­ärmedizin von zu Hause aus weiterarbe­iten. „Ich werde nicht viele behandeln, sondern das aus reinem Spaß daran machen.“

Es ist oft vorgekomme­n auf den Konzerten der „Edlseer“, dass ihr Frontmann auf die Bühnenmode angesproch­en wurde. „Ich habe damals selbst einige Trachtenst­ücke gezeichnet mit steirische­m Panther oder Herz und die Leute haben mich gefragt: ,Wo kriege ich denn das?’ Und ich musste sagen ,gar nicht’.“Also entschloss­en er und seine Frau Sylvia sich 2012, die „Hoamattrac­ht“zu gründen.

Vier Mitarbeite­r sind aktuell in der Hoamattrac­ht angestellt, die von Sylvia Kristoferi­tsch geführt wird. Und auch hier war Corona eine schwere Prüfung. Aber jetzt geht es wieder sehr gut und wir haben eine Perspektiv­e.“In dem Shop werden 90 Pro

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Fritz und Sylvia Kristoferi­tsch feiern morgen Jubiläum

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