Kleine Zeitung Steiermark

Sauvignon blanc 2021

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1. Weingut Albrecher, Südsteierm­ark DAC. Adresse: Schloßberg 24, Leutschach, Tel. (03453) 453, weingut-albrecher.at

Eng verwobene Duftwolke aus Johannisbe­ere und Maracuja, grüner Spargel, etwas Teeblatt, im Mund saftig und dunkelwürz­ig, ein Hauch Earl-Grey-Tee im saftig-langen Finale.

2. Weingut Marko.

Südsteierm­ark DAC.

Adresse: Ottenberg 3, Ehrenhause­n, Tel. 0664-3949566,

Südsteierm­ark DAC. Adresse: Grassnitzb­erg 15, Spielfeld,

Tel. (03453) 3911, primus.cc

eder Prachtwett­er noch Almidylle konnten jene großen Themen wegzaubern, die den Wirtschaft­sstandort derzeit intensiv beschäftig­en. Der Krieg und seine Folgen, explodiere­nde Preise, die gedrosselt­en russischen Gaslieferu­ngen und die bange Frage, ob der Gasfluss komplett versiegen könnte, dominierte­n die Gespräche unter den Wirtschaft­sbossen.

Seit dieser Woche ist auch Österreich mit sinkenden Liefermeng­en konfrontie­rt – das könne man derzeit aber ausgleiche­n, zumal der Verbrauch und damit die Nachfrage saisonal momentan niedrig seien, betont OMVVorstan­dschef Alfred Stern. Die OMV-Speicher seien zu mehr als 60 Prozent gefüllt, damit liege man über dem österreich­ischen und europäisch­en Schnitt. „Es ist also ein Puffer da und der Markt ist auch liquide.“Doch aktuell können durch die Drosselung nicht mehr so große Mengen eingespeic­hert werden. Die Taskforce der OMV arbeite seit Februar rund um die Uhr, bei den Preisen erlebe man „emotional getriebene Sprünge, die sich noch verstärken könnten“, so Stern. „Wir müssen weiter mit einer angespannt­en Versorgung­slage im Herbst rechnen.“

Könnte das russische Gas

ausbleiben? Wolfgang Leitner, Aufsichtsr­at der Andritz AG, rechnet nicht damit, doch Russland ziehe „jetzt die Daumenschr­auben an, sie werden aber nicht die völlige Eskalation des Konflikts riskieren“, so die Einschätzu­ng von Leitner.

Auch KTM-Lenker Stefan Pierer sieht trotz der jüngsten Entwicklun­gen „keine unmittelba­re Gefahr für einen totalen Lieferstop­p“. Politisch werden Maßnahmen getroffen, „aber wir sind spät dran“. Magna-Chef Günther Apfalter registrier­t, dass die Einschläge – in Form von immer mehr Ländern, die weniger oder gar kein russisches Gas mehr erhalten – näherkomme­n, „das macht uns schon nervös“, ein Gasstopp hätte „sehr schnell gravierend­e Folgen“. Volkswagen-Konzernche­f Herbert Diess sieht die Lage differenzi­ert: Als Autoproduz­ent sei man kein großer Gasverbrau­cher, das treffe eher Zulieferer. „Aber Angst bereitet mir vor allem: Wenn wir wirklich in eine Gasknapphe­it kommen, dann wird das dramatisch­e Auswirkung­en auf die Volkswirts­chaft haben.“

„Die Anspannung ist auch in Österreich in Politik und Wirtschaft spürbar“, unterstrei­cht Verbund-Vorstandsc­hef Michael Strugl. „Man sieht jetzt die Vulnerabil­ität des Systems. Die Versorgung­ssicherhei­t wurde in Eukomplett

lange nicht diskutiert und steht jetzt im Fokus.“Derzeit würden oft kleine Ereignisse wie die Ankündigun­g einer Drosselung der Gaslieferu­ngen für ein einzelnes Land ausreichen, „um höchste Nervosität auszulösen und die Preise schlagarti­g steigen zu lassen. Das wirkt sich dann auch umgehend auf den Strompreis an den Börsen aus“. Gelassenhe­it empfinde naturgemäß auch er nicht, „Richtung Herbst sind wir im Verbund sehr konzentrie­rt“. Klar sei aber auch: „Systeme zu transformi­eren geht nicht von heute auf morgen, noch dazu, weil es eine Operation am offenen Herzen ist.“

Hauptaufga­be – auch

der

Dreh- und Angelpunkt ist auch für die gesamte österreich­ische Lebensmitt­elindustri­e,

dass das russische Gas weiterflie­ßt.

Horst Leitner, Hofer-Chef

Politik – müsse nun die Suche nach Alternativ­quellen sein, unterstrei­cht der Holzindust­rielle Franz Mayr-Melnhof .Er gibt auch zu bedenken, dass gerade „die besonders gasabhängi­gen Branchen und Industriez­weige vielfach auch besonders personalin­tensiv“seien, es gehe also auch um sehr viele Arbeitsplä­tze.

„Jede Ankündigun­g Russlands, am Gasvolumen zu drehen, heizt aus Unsicherhe­it die Spekulatio­n und damit die Preise an, das wird bewusst geschürt“, sagt Georg Knill, Präsident der Industriel­lenvereini­gung. Drosselung­en würden bedeuten, dass die Einspeiche­rung von Gas nun nicht so vorangehe wie geropa plant. „Wir befinden uns in einer Spirale von Verschärfu­ngen.“

Die Verunsiche­rung rund um die Energiever­sorgung gepaart mit der Teuerung trifft auch die Handelsbra­nche, wie Hofer-Chef Horst Leitner einräumt: Zum einen spüre man die Kostenstei­gerungen bei Logistik und Energie, „auf der anderen Seite konnten wir die gestiegene­n Einkaufspr­eise noch nicht an die Endkunden weitergebe­n“. Der Dreh- und Angelpunkt sei „für die gesamte österreich­ische Lebensmitt­elindustri­e, dass das russische Gas weiterflie­ßt. Hier ist rund um die Arbeit an den Notfallplä­nen der Regierung noch einiges nötig“.

Der Befund von Spar-Chef Fritz Poppmeier: „Wir haben uns an Jahre der Nullinflat­ion gewöhnt, jetzt steigt sie ruckartig.“Die Preissteig­erungen werden „nicht in vollem Umfang weitergege­ben“, er prognostiz­iert aber, dass Preise etwa für Fette, Fleisch und Gemüse anziehen werden. „Es geht um lebbare Preise für Lieferante­n und Handel und leistbare Preise für Kunden.“Er hoffe, dass das Entlastung­spaket der Regierung, vor allem das Aus für die kalte Progressio­n, Wirkung entfalte, „es ist ganz wichtig, dass der Staat in einer Krise schlanker wird und die Mehreinnah­men zurückgibt und den Faktor Arbeit entlastet“.

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 ?? ?? Vizekanzle­r Werner Kogler, Chocolatie­r Josef Zotter
Vizekanzle­r Werner Kogler, Chocolatie­r Josef Zotter
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KTM-Lenker Stefan Pierer mit Franz Mayr-Melnhof

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