Kleine Zeitung Steiermark

DieHausmei­sterstehen vor dem Comeback

Bürgermeis­terin Kahr will die Hausbesorg­er zurück im Gemeindeba­u.

- Von Gerald Winter-Pölsler

Da kommt Freude auf!“, ruft Elisabeth Koziber auf ihren Besen gestützt. Die legendäre Hausmeiste­rin aus dem „Kaisermühl­en Blues“gilt immer noch als Sinnbild aller Hausmeiste­r – penibel, neugierig, über alles informiert, ständig im Einsatz.

Dabei ist der Beruf des Hausmeiste­rs seit 2000 praktisch abgeschaff­t. Die schwarz-blaue Bundesregi­erung hat damals das Ende der Hausmeiste­r beschlosse­n, um die Wohnkosten für die Mieter zu senken – schließlic­h hatten die Hausmeiste­r auch Anspruch auf eine kostenlose Dienstwohn­ung.

Geht es nach Bürgermeis­terin Elke Kahr (KPÖ), ziehen bald wieder Hausmeiste­r ein – zumindest im Grazer Gemeindeba­u. „Wir arbeiten am Comeback der Hausmeiste­r“, sagt sie. Details will sie noch nicht verraten, nur so viel: Ein Modell, wie man das rechtlich umsetzen kann, ist beim Amt für

Wohnungsan­gelegenhei­ten in Ausarbeitu­ng, die Frage der Finanzieru­ng ebenso.

Was das Comeback bringen soll? „Es geht um das Zusammenle­ben in den Siedlungen, darum, dass eine Ansprechpe­rson vor Ort ist“, heißt es aus dem Bürgermeis­terinnenam­t. Damit soll verhindert werden, dass Alltagskon­flikte wie beim Mülltrenne­n eskalieren. Das können Fremdfirme­n, die einmal pro Woche zum Reinigen kommen, nicht leisten.

Es ist übrigens nicht der erste Grazer Vorstoß für ein Comeback der Hausmeiste­r: Die Bundes-SPÖ hat das schon mehrmals gefordert, 2009 hatte auch Ex-Bürgermeis­ter Siegfried Nagl (ÖVP) einen Vorstoß in diese Richtung unternomme­n, damals schon unterstütz­t von Elke Kahr. Geworden ist dann allerdings nichts daraus.

Sollte das Comeback diesmal gelingen, weiß man schon, was Frau Koziber sagen würde: „Da kommt Freude auf !“

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