Kleine Zeitung Steiermark

Im Sommer rollt die große Stauwelle an

Riesige Reiselust und das Auto als liebstes Verkehrsmi­ttel: Die Straßen füllen sich wie vor Corona. Probleme sind programmie­rt.

- Von Anna Stockhamme­r

Der Kofferraum ist vollgepack­t, die Kinder haben es sich auf dem Rücksitz gemütlich gemacht. Und doch schwindet die Urlaubslau­ne mit jedem Kilometer. Denn durch die Windschutz­scheibe ist weit und breit kein azurblaues Meer zu sehen. Sondern nur jede Menge Blech, auf das die Sonne knallt. Die Autos stehen. Nichts geht mehr.

Nach zwei Jahren Pandemie meldet sich in diesem Sommer die große Stauwelle zurück, prognostiz­ieren Verkehrsex­perten. „Wir rechnen damit, dass es ein sehr, sehr starker Reiseverke­hrsommer wird“, sagt Harald Lasser vom ÖAMTC.

Dass das Verkehrsau­fkommen heuer besonders hoch sein dürfte, hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Reiselust der Österreich­erinnen und Österreich­er größer denn je. Teuerungen und Krieg trüben sie nicht, berichten Reisebüros. Auch gibt es keine 3-GKontrolle­n mehr. Eine Umfrage des ÖAMTC zeigt: 83 Prozent der 1000 Befragten haben vor, zu verreisen. Zwei Drittel geben an, diesen Sommer mehr als einen Urlaub machen zu wollen.

Dazu kommt, dass die meisspiel

am liebsten mit dem Auto verreisen – sieben von zehn Urlaubern sind es laut Umfrage. Jeden Zweiten zieht es ans Meer.

Pfingsten und Fronleichn­am waren Vorboten auf den Stausommer. Mit jedem Wochenende wird laut Experten nun mehr los sein. Den Höhepunkt erwartet man Ende Juli. Da starten in Bayern und Baden-Württember­g die Ferien. „Bis in den September hinein rechnen wir mit erhebliche­n Störungen“, sagt Lasser. Neben den österreich­ischen Urlaubern sorgen vor allem jene, die durch das Land fahren, für „Probleme“. Dazu zählen etwa deutsche und niederländ­ische Reisende.

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nach Italien, Slowenien oder Kroatien sind es

deshalb personell aufgestock­t. In Kärnten und in der Steiermark müssen Autofahrer vor allem beim Karawanken­tunnel (A 11) und am Grenzüberg­ang Spielfeld (A9) länger warten.

Die Gefahr des Stausommer­s: Je mehr Autos, desto mehr Unfälle – die dann wieder zu Kolonnen führen. „Es reicht ein Fahrzeug, das abgeschlep­pt werden muss und wir haben zehn Kilometer Stau“, sagt Lasser. Durch einen Unfall im Reiseverke­hr entstehe erst recht ein Rückstau, erklärt Mocnik.

Will man als Urlauber die Staus vermeiden oder zumindest gut überstehen (siehe Infokasten), dann raten Asfinag und ÖAMTC dazu, nicht den Samstag als An- oder Abreisetag zu wählen. Darüber hinaus wichtig: immer genug zu trinken und ein paar Snacks für unterwegs dabeihaben.

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J. FUCHS,, APA/RAUNIG Stau und Hitze: Heuer soll der Verkehr wieder wie vor Corona werden

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