Kleine Zeitung Steiermark

Über den Umgang mit illegalen Nazis

Ab Montag wird eine Ausstellun­g samt Vortragsre­ihe Licht in die Vergangenh­eit der Ortweinsch­ule bringen.

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Als das erste Ausstellun­gsplakat aufgehängt wurde, meldete das Sekretaria­t einen möglichen Akt der Wiederbetä­tigung an die Direktion. Diese Plakate, die für Aufregung in der Ortweinsch­ule sorgen, schildern aber die Lebensläuf­e ehemaliger Schüler, die als illegale Nazis oder Kommuniste­n in den 1930er Jahren bestraft wurden.

Kurz zum Hintergrun­d: Nicht nur viele Direktoren und Lehrer waren bereits vor dem Weltkrieg illegale Nazis – sogar Schüler traten der NSDAP lange vor dem „Anschluss“bei. Sie mussten mit Konsequenz­en rechnen – von

Schulverwe­is bis Haftstrafe­n. Die Protokolle fand der HTLLehrer Walter Großhaupt in einem Berliner Archiv. Die 2AKlasse der HTL für Kunst und Design macht daraus ab Montag eine Ausstellun­g über einstige Ortweinsch­üler und NaziSympat­hisanten. Anna-Lena Huber-Grabenwart­er, Jonas Puffer, Simon Gartner und Clemens Sommer (Bild) stehen stellvertr­etend für die Klassenkol­legen, die bei der Vernissage Schüler von einst vorstellen werden. „Es soll bis Schulschlu­ss Führungen für Schulen oder interessie­rte Besucher geben“, kündigt Direktor Manfred Kniepeiss an.

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